Mühlbach, Fraktion von Gais im Pustertal

Mühlbach ist eine Fraktion von Gais und befindet sich in der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal. Aufgrund der Namensgleichheit kann der Ort leicht mit der Gemeinde Mühlbach, welche im Südtiroler Eisacktal liegt, verwechselt werden. Hier handelt es sich jedoch um zwei verschiedene Orte.

Mühlbach ist eine relativ kleine Fraktion der Gemeinde Gais mit nur etwas mehr als 100 Einwohnern und liegt auf einer Höhe von 1.462 Metern über dem Meeresspiegel. Genau wie Gais selbst bzw. die Fraktionen dieser Gemeinde hat auch Mühlbach eine lange Geschichte vorzuweisen. Denn als Dorf wurde Mühlbach erstmals im Jahr 1337 erwähnt. Über viele Jahrhunderte existierte dann Mühlbach als ein selbstständiges Dorf, denn es wurde erst im Jahr 1928 in die Gemeinde Gais eingemeindet.

Mühlbach war über viele Jahrhunderte mehr oder weniger von der Außenwelt sprichwörtlich abgeschnitten. Wer in den Ort wollte, konntes die nur zu Fuß tun. Erst in den 1960er Jahren wurde eine Verbindungsstraße über Percha-Amaten-Tesselberg gebaut. In den Jahren zwischen 1975 bis 1977 wurde dann der Verbindungsweg nach Uttenheim zu einer Fahrstraße ausgebaut.

Mühlbach und die Kirche

Doch nicht erst ab dem Jahr 1928 hatte es Verbindungen zu Gais gegeben. Auf kirchlicher Ebene bestanden bereits viel früher Berührungspunkte. Mühlbach erhielt zwar im Jahr 1786 – zu dieser Zeit hatte Mühlbach noch 226 Einwohner bzw. Seelen, um in der Kirchensprache zu bleiben – einen eigenen Kaplan. Dieser Kaplan bzw. Expositus hatte jedoch nicht das Trauungs- und Taufrecht zugesprochen bekommen. Ist in Mühlbach ein Einwohner verstoben, musste dieser in Gais beerdigt werden. Auch der Hauptgottesdienst fand über lange Zeit ausschließlich in Gais statt. Erst das Jahr 1831 brachte eine Wende. Ab diesem Jahr fanden auch die Hauptgottesdienste in Mühlbach statt.

Heute prägt das kleine Kirchlein von Mühlbach maßgeblich das Ortsbild mit. Die Kirche bzw. das Kirchlein von Mühlbach wurde den 14 Nothelfern geweiht. Die Kuratiekirche zu den Heiligen 14 Nothelfern wurde im Jahr 1517 fertiggestellt und geweiht. Noch heute kann man die damalige spätgotische Gestalt der Kirche erkennen. Wer sich die Kirche einmal näher ansieht, sollte einem Fresko aus dem 18. Jahrhundert an der Kirchenfassade und dem Altarbild aus dem Jahr 1685 besondere Aufmerksamkeit schenken. Beide Darstellungen zeigen die 14 Kirchenpatrone.

Mühlbacher Badl

Wer in diesem Teil von Südtirol, wo sich Mühlbach befindet, ortskundig ist bzw. die Gaiser Fraktion kennt, dem ist das Mühlbacher Badl ein Begriff. Das Mühlbacher Badl liegt auf einer Höhe von 1.694 Metern über dem Meeresspiegel und ist damit das höchstgelegenste im ganzen Pustertal.

Schon früher kamen in das Bad viele Einheimische. Die Tatsache, dass in dem Bad eine Symbiose von Almleben und Badebetrieb in Holzbottichen vorzufinden war, brachte dem Mühlbacher Badl schnell die Bezeichnung „Bauernbadl“ ein. So wurde dem Wasser auch eine Heilkraft nachgesagt, welche vor allem bei Erkrankungen der Verdauungsorgane genutzt wurde. Dies machte das Mühlbacher Badl schnell berühmt.

Im Jahr 1967 brannte das Mühlbacher Badl komplett ab. Zwar wurde das Bad inzwischen wieder aufgebaut. Der Badebetrieb wurde bisher jedoch noch nicht aufgenommen.

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