Terenten

Das Sonnendorf Terenten im Pustertal

Inmitten des grünen Tales Südtirols, dem Pustertal, liegt die Gemeinde Terenten. Terenten, auf Italienisch Terento genannt, hat knapp 1.700 Einwohner. Zu Terenten gehören die Ortschaften Holderloch, Talson, Margen, Pein, Hohenbühl, Ast, Schneeberg, Sonnberg, Lehen und Pichlern. Terenten liegt zwischen den Südtiroler Städten Bruneck und Brixen im Unteren Pustertal oberhalb von Vintl und gehört zur Ferienregion Gitschberg Jochtal.

In Terenten  entspringen mit dem Ternerbach und dem Winnebach zwei Bäche, die zugleich die Namensgeber jener zwei Täler sind, die sie durchfließen. Der Ternerbach durchfließt das Terner Tal, der Winnebach das Winnebachtal.

Deutschsprechende Gäste, die ihren Urlaub in Terenten verbringen möchten, müssen sich wegen eventueller Verständigungsschwierigkeiten absolut keine Gedanken machen. Obwohl die Gemeinde im Pustertal auf italienischem Staatsgebiet liegt, haben hier nahezu alle Einwohner Deutsch als Muttersprache. Lediglich 0,53 Prozent haben Italienisch und ein verschwindend geringer Anteil von 0,07 Prozent Ladinisch als Muttersprache.

Terenten liegt auf einer Höhe von 1.210 Metern über dem Meeresspiegel auf einem Hochplateau. Die Lage auf dem Hochplateau begünstigt die Gemeinde hinsichtlich der Sonneneinstrahlung. Da Terenten besonders reich mit Sonne gesegnet ist, wird die Gemeinde oft auch als das „Sonnendorf“ bezeichnet. Tatsächlich weist Terenten die längste Sonneneinstrahlung aller Südtiroler Gemeinden auf. Während in den Wintermonaten die Sonne Terenten von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr verwöhnt, wird im Sommer Terenten von 04:00 Uhr bis 20:00 Uhr von der Sonne beschienen.

Die Geschichte von Terenten

Das Gemeindegebiet von Terenten wurde bereits im ersten Jahrtausend erstmals besiedelt. Im 6. Jahrhundert errichteten die Bajuwaren die ersten Hofstätten, die sich vorrangig für die Besiedlung die besseren Lagen aussuchten. Aufgrund der Sonnenlage am Hochplateau war Terenten dafür prädestiniert. Von hier aus erweiterte man den Siedlungsraum durch Rodung. Etwa um das Jahr 1350 fanden dann schließlich die Rodungsarbeiten ihren Abschluss.

Urkundlich wurde Terenten in den Jahren von 994 bis 1005 nach Christus erstmals erwähnt, als es in einem Traditionsbuch des Bistums Freising genannt wurde. Heute geht man davon aus, dass die Besiedlung des Gemeindegebietes durch eine ganze Siedlerschaft erfolgt ist. Die Besiedlung ging nicht von einem einzigen Hof aus, sondern erfolgte durch größere Siedlungseinheiten, die entlang der heutigen Hauptstraße entstanden. In der Folgezeit entstanden auch in den Randlagen Höfe. Der Bau dieser Höfe in den Randlagen war dafür verantwortlich, dass Terenten als Streusiedlung entstand, was auch heute noch erkennbar ist.

Terenten hat seinen Namen den beiden Bächen, die hier entspringen, zu verdanken. Im Lateinischen steht „torrentis“ bzw. „torres“ für Wildbach bzw. Sturzbach. Damit wurde Terenten aus diesen lateinischen Worten abgeleitet, die aufgrund des Ternerbaches und des Winnebaches mit der Siedlung in Verbindung gebracht wurden.

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  • Terenten Rathaus

Sehenswürdigkeiten von Terenten

Wer einmal zu Besuch in Terenten ist oder gar hier seinen Urlaub verbringt, der sollte sich die Sehenswürdigkeiten ansehen, die die Gemeinde zu bieten hat.

Pfarrkirche Sankt Georg

Eine Sehenswürdigkeit von Terenten ist die Pfarrkirche, welche dem Sankt Georg geweiht wurde. Die Kirche wurde bereits im Jahr 1362 erstmals urkundlich erwähnt. In den Jahren 1848 bis 1850 erfuhr die Pfarrkirche eine Umgestaltung in den neoromanischen Stil. Eine besondere Beachtung sollten die Deckengemälde im Inneren der Kirche erfahren. Diese stammen von Christoph Brandstätter. Der Altar wurde im Jahr 1162 von Bischof Hartmann von Brixen geweiht.

Terner Erdpyramiden

Während die Pfarrkirche Sankt Georg eine von Menschenhand erschaffene Sehenswürdigkeit ist, sind die Erdpyramiden von Terenten – die Terner Erdpyramiden – eine natürliche Attraktion. Die Erdpyramiden liegen nördlich von Terenten und sind von der Gemeinde aus in etwa 30 Minuten zu erreichen. Sie liegen auf einer Höhe zwischen 1.330 und 1.400 Metern.

Bei den Erdpyramiden handelt es sich um Moränenablagerungen, welche sich in der Eiszeit aufgebaut haben. Während die unteren Schichten aus festem Material, vor allem aus Steinen und Blöcken, bestehen, besteht der obere Teil aus feinem Material. Ihre Geburtsstunde hatten die Terner Erdpyramiden im Juli 1837. In diesem Monat wurde das Gebiet von einem historischen Unwetter aufgesucht, welches gewaltige Schuttmassen abbrach und fortspülte. Noch heute entstehen ständig neue Säulen bzw. Pyramiden. Solange der schützende Deckstein auf diesen Pyramiden liegen bleibt, können die Säulen bestehen.

Ostfriedhof

Sicherlich gibt es schönere Orte als einen Friedhof zu besichtigten. Doch der Ostfriedhof von Terenten sollte eine besondere Beachtung finden. Dieser zählt nämlich zu den klassischen Friedhöfen von Tirol. Der Friedhof wird als Musterbeispiel eines Tiroler Friedhofes bezeichnet.

St. Zeno in Pein

In zu Terenten gehörenden Pein, ist als Sehenswürdigkeit das Kirchlein St. Zeno zu nennen. Dieses Kirchlein liegt einsam und verlassen zwischen zwei Schlichten. Wer die Kirche besichtigen möchte, kann seit August 2003 über den „Besinnungsweg der Schmerzen Mariens“ dorthin gelangen. An diesem Weg sind sieben Säulen aufgestellt, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Maria visualisieren.

Das Kirchlein St. Zeno wurde etwa in der Zeit des 12. oder 13. Jahrhunderts erbaut. Im Kircheninneren sind Malereien zu finden, welche von Johann Mitterwurzer, einem Barockmaler, stammen.

Mühlen-Lehrpfad

In der Nähe von Terenten an der Pustertaler Sonnenstraße sind noch uralte Radmühlen vorhanden. Fünf Mühlen, die bereits mehr als 200 Jahre alt sind, liegen direkt am Ternerbach. Ein Spaziergang entlang des „Terner Mühlen-Lehrpfades“ informiert alle Interessierten über die Mühlen (lesen Sie in diesem Zusammenhang auch: Malenger Mühle in St. Vigil). Die Mühlen wurden zum Mahlen und Stampfen, aber auch zum Antrieb von verschiedenen Geräten auf den Höfen genutzt.

Schausägewerk

Die „Asen-Säge“, ein Schausägewerk, welches erst im Jahr 2005 renoviert/saniert wurde, ist ebenfalls einen Besuch zu einer Besichtigung wert.

Die Wirtschaft von Terenten und der Urlaubsort

Terenten wurde vor allem durch seine Landwirtschaft geprägt, welche auch heute noch eine wichtige Einkommensquelle der Einwohner ist. Mehr als 100 landwirtschaftliche Betriebe sind noch heute in Terenten aktiv. Dabei ist die Milchwirtschaft und die Viehwirtschaft der Mittelpunkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit.

Wie nahezu in allen Gemeinden des Pustertals und von ganz Südtirol hat auch der Tourismus in Terenten eine hohe Bedeutung. Den Gästen bietet Terenten eine Vielzahl von Unterkunftsmöglichkeiten, welche von den Pensionen bis hin zu gehobenen Hotels angeboten werden.

Terenten ist zu jeder Jahreszeit eine beliebte Ferien- bzw. Urlaubsgemeinde. Das milde Klima lädt die Gäste über das ganze Jahr hinweg ein. Die umliegenden Dolomiten bieten im Sommer hervorragende Möglichkeiten zum Wandern, Klettern und Mountainbiken. Im Winter steht den Wintersportlern mit dem Kronplatz ein beliebtes Wintersportgebiet zur Verfügung.

Wer die Gemeinde erst gar nicht verlassen möchte, dem wird ein Besuch der Sportzone von Terenten empfohlen, die sich direkt im Dorfzentrum befindet. Hier befinden sich ein Reitstall und ein Fußballplatz, Tennisplätze und eine Minigolf-Anlage.

Partnerschaft

Terenten hat eine Partnerschaft mit Edermünde in Hessen, Deutschland.

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