Sankt Lorenzen | Kronplatz

St. Lorenzen ist eine Marktgemeinde innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal und befindet sich in der Ferienregion Kronplatz. Die Gemeinde, deren italienischer Name „San Lorenzo di Sebato“ lautet, hat etwa 3.800 Einwohner. Bei St. Lorenzen fließen die Rienz und die Gader zusammen.

Zur Marktgemeinde St. Lorenzen gehören noch die Fraktionen Fassing, Runggen, Ellen, Kniepass, Lothen, Hörschwang, Onach, Moos, Montal, Saalen, Pflaurenz, St. Martin, Stefansdorf und Sonnenburg.

St. Lorenzen ist in eine grüne Landschaft eingebettet, welche von bewaldeten Hügeln umgeben ist. Die Michelsburg und die bekannte Sonnenburg thronen über der Ortschaft.

Die Geschichte von St. Lorenzen

Die Geschichte von St. Lorenzen reicht sehr weit zurück. Am Übergang von der späten Steinzeit in die frühe Bronzezeit wurde das heutige Gemeindegebiet von St. Lorenzen bereits besiedelt, wie anhand von zahlreichen Fundstücken nachvollzogen werden konnte. Die Besiedlung hatte dann schließlich bis in die Römerzeit hineingereicht. Es ist davon auszugehen, dass die Besiedlung (entweder mit den Einfällen der Germanen oder im Zusammenhang mit der Militärstation Sebatum) zu Beginn des 6. Jahrhunderts zunächst zu Ende ging.

Wann St. Lorenzen zum Markt erhoben wurde, kann nicht mehr genau festgelegt werden, da die Urkunden hierzu nicht mehr vorhanden sind. Eine Urkunde belegt jedoch, dass im Jahr 1579 der Markt wieder eingeführt wurde. Der Markt soll allerdings bereits zur Zeit von Kaiser Karl dem Großen begonnen haben.

Die damalige Pfarre, die große Urpfarre, hatte die größte Bedeutung im westlichen Pustertal. Zu der Urpfarre, deren Beginn bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht, gehörte auch das heutige Stadtgebiet von Bruneck.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde St. Lorenzen der Sitz des Kreisamtes für das Eisacktal und das Pustertal. Dies verhalf dem Markt zu einem deutlichen Aufschwung.

St. Lorenzen zeigte sich über Jahrhunderte hinweg nahezu unverändert. Das Bild der Gemeinde wurde im Laufe der Zeit nur unwesentlich verändert. Allerdings wurden in den letzten Jahrzehnten viele Neubauten errichtet, was auch zur Entstehung von ganzen Ortvierteln und auch zur Modernisierung des Ortes führt.

Sehenswertes in St. Lorenzen

Die Michelsburg

Die Michelsburg gehörte einst zu den bedeutendsten Burgen im westlichen Pustertal. Die Burg wurde um 1091 erbaut. Damit gehört die Michelsburg (teilweise auch „Michlsburg“ bezeichnet) zu den ältesten Burgen des Pustertals.

Ab dem 15. Jahrhundert hatten die Richter von St. Michelsburg in St. Lorenzen amtiert. Damit ein entsprechendes Gegengewicht zur damals aufstrebenden Stadt Bruneck vorhanden war, hatten die Görzer Grafen die Michelsburg sehr gefördert, was letztendlich St. Lorenzen zugutekam.

Im 16. Jahrhundert wurde die Burg wesentlich erweitert. Es kamen eine Vorburg mit Rondellen und ein zweiter mächtiger Turm hinzu.

Lange Zeit (von 1874 bis 1955 fast durchgehend) war die Michelsburg im Besitz der Familie Küngl, welcher bereits seit 1678 das Schloss und Gericht als Pfandinhaber gehörte. Heute befindet sich die Burg im Privatbesitz.

Das Schloss Sonnenburg

Das Schloss Sonnenburg gehört zu den bekanntesten Schlössern im Pustertal. Der Beginn des Schlosses reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück.

Im Laufe der Zeit wurde das Schloss (damals Schloss Suanapurc) zu verschiedenen Zwecken herangezogen. So diente es unter anderem als Kloster, als Gericht und während der Tiroler Freiheitskämpfe (1797 bis 1813) als Militärhospital. Heute ist in dem alten Gemäuer ein Hotel untergebracht. Näheres kann unter Schloss Sonnenburg nachgelesen werden.

Pfarrkirche von St. Lorenzen

Wer eine der ältesten Kirchen des Pustertals sehen möchte, ist in St. Lorenzen genau richtig. Denn hier befindet sich die Pfarrkirche, welche schon im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde, wobei der erste Kirchenbau bereits aus Ende des 4. Jahrhunderts bzw. Anfang des 5. Jahrhunderts stammt.

Die Pfarrkirche ist dem Heiligen Laurentius geweiht.

Im Laufe der Zeit wurde die Kirche erweitert und es folgten noch zahlreiche Anbauten, bis sie ihre heutige Erscheinungsform erlangt hat. Die zwei unterschiedlichen Türme der Pfarrkirche prägen das Gemeindebild der Gemeinde wesentlich.

Museum Mansio Sebatum

In St. Lorenzen befindet sich das „Museum Mansio Sebatum“, welches sich als einziges Museum von ganz Südtirol ausschließlich der Römerzeit widmet. Das Museum wurde im Jahr 2011 eröffnet und zeigt auf drei Stockwerken verteilt (im alten Rathaus) die Geschichte der Siedlung Sebatum und zwar von den Anfängen bis zum Untergang.

Ein Urlaub in St. Lorenzen

Durch die Lage inmitten der Ferienregion Kronplatz ist St. Lorenzen ein beliebter Urlaubsort. Im Sommer bieten sich hier schier unendlich viele Möglichkeiten zum Wandern. Und im Winter befindet sich mit dem Skigebiet Kronplatz, welches zur Wintersportregion Dolomiti Superski gehört, eines der beliebtesten Skigebiete Südtirols sprichwörtlich vor der Türe.

Wissenswertes

Im italienischen Ortsnamen von St. Lorenzen (San Lorenzo di Sebato) ist das Wort „Sebato“ enthalten. Dies ist auf den Volksstamm, die Saevates, zurückzuführen. Die Saevates waren einer der verschiedenen Volksstämmen, die um Christi Geburt im Alpengebiet wohnten und zum Königreich Noricum gehörten. Die Saevates siedelten damals im Pustertal, was sich noch heute im (italienischen) Ortsnamen der Marktgemeinde St. Lorenzen zeigt.