Die Burg Schöneck in Kiens, Pustertal

In das hohe Mittelalter zurück führt ein Besuch in der Umgebung der Burg Schöneck, die von Wäldern umrahmt wird.

Lage

Die in Privatbesitz befindliche Burg liegt etwas oberhalb von Issing, das eine Kastralgemeinde der Gemeinde Pfalzen darstellt. Gelegen ist die Ortschaft im Nordosten der italienischen Region Trentino-Südtirol, Provinz Bozen auf einer Höhe von 958 Metern über dem Meeresspiegel. Die malerische Kulisse der Burg wird durch das Pustertal gebildet. So ergibt sich von der für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Burg ein interessanter Ausblick, da diese sich auf einem Hang präsentiert. Unterhalb erwartet die Gemeinde Kiens ihre Gäste.

Geschichte

Abgeschlossen wurden die Bauarbeiten, für die die Herren von Rodeneck verantwortlich waren, im 12. Jahrhundert. Die Jahre 1155 und 1164 werden als Daten angeführt, wenn es um die Ersterwähnung der Burg geht. Verliehen wurde der Burg zur damaligen Zeit die Gerichtsbarkeit in vollem Umfang. Als Lehen gehörte sie zudem zunächst dem Hochstift Brixen. Jahrelang gehörte die Burg dann den Grafen von Tirol, die auch als Meinhardiner bekannt sind. Die Meinhardiner sind auch als Dynastengeschlecht bekannt.

Engelmar von Villanders gehörte die Burg im Jahr 1342. Jedenfalls ist er urkundlich als Gerichtsinhaber festgehalten worden. Fast in der Mitte des 14. Jahrhunderts verloren die Herren von Villanders alle ihre Besitztümer, die sich im Norden der Haslacher Klause befanden. Erneut waren die Grafen von Görz nun in Besitz dieser Güter, die hinsichtlich der Verwaltung Pfleger einsetzten.

Oswald von Wolkenstein

Sehr bekannt war im späten Mittelalter der Ritter Oswald von Wolkenstein, der auch als Dichterkomponist beziehungsweise Minnesänger an Bedeutung gewonnen hatte. Es wird davon ausgegangen, dass Oswald von Wolkenstein auf der Burg zur Welt gekommen ist. Konkrete Nachweise gibt es darüber jedoch nicht. Allerdings gibt es eine Handlung des Vaters, Friedrich von Wolkenstein, die diese These unterstützt. Gesiegelt wurden Unterlagen von ihm mit der Bezeichnung „Hauptmann (Pfleger) von Schöneck.

Anlage

Teilweise ist die Burg auch heute noch erhalten und wurde inzwischen restauriert. Dies sind die Mauer, der Bergfried sowie der Zwinger. Aus der Burg heraus überragt der Wohnturm die Wälder.

Doch auch die Ruine der Burgkapelle, wo Reste eines Freskos zu sehen sind, kann noch erblickt werden. Der Südtiroler Maler und Bildschnitzer Michael Pacher hat dieses Fresko erschaffen. Eindrücke hinterlässt das imposante Gebäude mit seinen zahlreichen Facetten. So ist an der Südseite der Wohnturm zu sehen.

Die Anlage ist mit ihrem Erhaltungszustand in das Register der Burgen aufgenommen worden. Auch wenn die Burg nicht zugänglich ist, so ist sie mit ihrer schönen Lage doch einen Besuch in der charmanten Umgebung wert.