Die Pragser Dolomiten in Südtirol
Innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal befinden sich die Pragser Dolomiten. Geographisch liegen die Pragser Dolomiten südlich des Pustertales, nordwestlich des Gadertales und westlich des Höhlensteintales. Bei den Pragser Dolomiten handelt es sich um eine Untergruppe der Dolomiten, die als Aushängeschild für Südtirol agieren und jährlich zahlreiche Besucher und Urlauber in das nördlichste Ferienland Italiens locken.
In die Pragser Dolomiten kann man lediglich über das Pragser Tal gelangen; das Pragser Tal ist der Namensgeber dieser – gleichnamigen - Dolomiten. Etwas westlich von Niederdorf zweigt eine Straße in Richtung Prags ab, die sich hier teilt. Folgt man der rechten Straßengabelung, gelangt man zum Pragser Wildsee, welcher direkt am Fuße des Seekofels liegt. Folgt man in Prags der linken Straßengabelung, gelangt man über Bad Altprags und Brückele bis zur Plätzwiese. Sowohl der Pragser Wildsee als auch die Plätzwiese sind ein Paradies für all jene, die die Bergwelt lieben und Erholung suchen.
Große Teile der Pragser Dolomiten gehören zum Naturpark Fanes-Sennes-Prags.
Die Gipfel der Pragser Dolomiten
Zu den Pragser Dolomiten gehören folgende Berge:
- Kleiner Roßkopf (2.594 Meter),
- Großer Roßkopf (2.559 Meter),
- Seekofel (2.810 Meter),
- Kleine Gaisl (2.857 Meter),
- Hohe Gaisl (3.148 Meter),
- Herrstein (2.447 Meter),
- Dürrenstein (2.893 Meter),
- Monte Sella di Vigil (2.673 Meter) und der
- Monte Sella di Sennes (2.787 Meter).
Damit ist die Hohe Gaisl der höchste Gipfel der Pragser Dolomiten, die im Jahr 2009 von der UNESCO die Anerkennung als Weltnaturerbe erhalten haben.
Der Alpinismus in den Pragser Dolomiten
Die Geschichte des Alpinismus in den Pragser Dolomiten ist eng mit zwei Persönlichkeiten verbunden: Paul Grohmann und Emma Hellenstainer.
Seinen Anfang hatte der Alpinismus in den Pragser Dolomiten mit Paul Grohmann genommen. Der aus Wien stammende Bergsteiger kam erstmals im August 1862 in die Dolomiten und gilt von zahlreichen Gipfeln als Erstbesteiger. So trug sein im Jahr 1877 erschienenes Buch „Wanderungen in den Dolomiten“ dazu bei, dass die Menschen auf die Pragser Dolomiten aufmerksam wurden und diese auch besuchten. Der von Dr. Victor Wolf Edler von Glanvell, einem ebenfalls bekannten und erfolgreichen Bergsteiger, herausgebrachte „Führer durch die Pragser Dolomiten“ trug ebenfalls dazu bei, dass die Pragser Dolomiten auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurden und von den Bergliebhabern entdeckt wurden.
Emma Hellenstainer ist als „Frau Emma aus Europa“ weit über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt und hat vor allem im nahe gelegenen Urlaubsort Niederdorf schon frühzeitig die Zeichen erkannt, dass die einmalige Umgebung für den Tourismus von großer Bedeutung ist. So war es Emma Hellenstainer, die als erste einen Bergführer anstellte, der mit den Gästen Bergtouren in das Hochpustertal unternahm. Dieser Bergführer stammte aus Prags und hieß Josef Appenbichler.
Noch heute sind die Pragser Dolomiten bedeutende Gipfel, welche bergbegeisterte Urlauber aus allen Himmelsrichtungen anlocken, die hier die einmalige steinerne Welt genießen und erleben möchten.