Der Heiligkreuzkofel bei der Fanesalpe
Im Südtiroler Gadertal und damit in der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal befindet sich der Heiligkreuzkofel, ein 2.907 Meter hoher Gipfel der Dolomiten. Auf Ladinisch wird der Heiligkreuzkofel „Sass dla Crusc“ bezeichnet. Da es sich beim Gadertal um ein Tal handelt, in dem noch überwiegend Ladinisch – die dritte in Südtirol gesprochene Muttersprache – gesprochen wird, wird man daher zumeist auch die ladinische Bezeichnung lesen. Der Heiligkreuzkofel wird aber auch Rosskofel (auf Ladinisch: L´Ciaval) bezeichnet.
Der Heiligkreuzkofel befindet sich in der Puezgruppe der Dolomiten und präsentiert sich mit seiner markanten Form als unverkennbares Wahrzeichen. Seine imposante Felswand, die in den Himmel ragt, verleiht dem Berg eine einzigartige Präsenz. Die Formation des Heiligkreuzkofels ist das Resultat geologischer Prozesse über Millionen von Jahren und zeugt von der beeindruckenden Kraft der Natur.
Unterhalb der Westwand des Heiligkreuzkofels befindet sich eine Wallfahrtskirche. Es handelt sich hier um die im 15. Jahrhundert erbaute Heilig Kreuz-Kirche. Die Wallfahrtskirche kann über den Sessellift, welcher seine Talstation in St. Leonard hat, erreicht werden. Im Jahr 1718 wurde an die Kirche ein Pilgerhospiz gebaut. Heute befindet sich hier ein aufgrund der traditionellen ladinischen Küche bekanntes Gasthaus.
Während im Westen des Heiligkreuzkofels die Wallfahrtskirche zu finden ist, liegt im Osten die Fanesalpe.
Die Besteigung des Heiligkreuzkofels
Es lohnt sich, auf den Gipfel des Heiligkreuzkofel zu steigen. Denn von hier aus kann man einen traumhaften Blick auf die umliegenden Gipfel der Dolomiten genießen. Doch schon alleine der Aufstieg zum Gipfel bietet phantastische Aussichten, welche noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Der Normalweg auf den Heiligkreuzkofel ist ein relativ leichter Weg. Dieser beginnt an der Kreuzkofelscharte und führt über den Südgrat nach oben. Zur Kreuzkofelscharte – liegt auf einer Höhe von 2.612 Metern – kommt man entweder von der Fanesalpe als auch von der Wallfahrtskirche.
Reinhold Messner und Günther Messner haben im Jahr 1968 eine sehr anspruchsvolle Route eröffnet. Diese führt über den Mittelpfeiler und wurde damals mit dem Schwierigkeitsgrad VI ausgewiesen. Dies entspricht heute einem Schwierigkeitsgrad von VII+. Dass die Route sehr anspruchsvoll ist, zeigt sich auch schon daran, dass diese erst im Jahr 1978 – also zehn Jahre nach deren Eröffnung – von Heinz Mariacher erneut zurückgelegt wurde. Andreas Orgler und Otti Wiedmann legten diese dann im Jahr 1988 zurück.
In den Westwänden sind mehrere Kletterrouten, die den Namen von bekannten Alpinisten tragen. Beispielsweise wurden die Routen nach Sepp Mayerl, Georges Livanos, Reinhard Schiestl, Christoph Hainz, Albert Precht und Luisa Iovane bezeichnet.
Naturschutz und Erhaltung
Die einzigartige Flora und Fauna rund um den Heiligkreuzkofel tragen zum ökologischen Reichtum der Region bei. Um die Schönheit dieses Naturjuwels zu bewahren, wurden verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen, darunter Wanderwege mit minimaler Umweltbelastung und die Sensibilisierung der Besucher für den Erhalt der natürlichen Umgebung.
Die Sage vom Heiligkreuzkofel
Der Name „Heiligkreuzkofel“ stammt von einer alten Legende bzw. Sage, die besagt, dass in den Felsspalten des Berges ein verstecktes Kreuz auftaucht, wenn die Sonne im richtigen Winkel darauf scheint. Diese mystische Erzählung verleiht dem Berg eine spirituelle Dimension und hat im Laufe der Jahre die Phantasie der Menschen beflügelt.