Sankt Kassian – San Ciascian im Gadertal

St. Kassian ist ein Ort im Südtiroler Gadertal und gehört als Fraktion zur Gemeinde Abtei (Badia). Durch die Lage im Südtiroler Gadertal gehört St. Kassian zu den wenigen Orten in Südtirol, in denen der überwiegende Teil der Einwohner Ladinisch – die dritte in Südtirol gesprochene Sprache – als Muttersprache hat. Von daher wird St. Kassian auch meist in der ladinischen Bezeichnung vor Ort zu lesen sein – nämlich: San Ciascian. Die italienische Bezeichnung des Ortes lautet San Cassiano.

Doch egal, in welcher Sprache der Ortsname geschrieben bzw. gesprochen wird – hierher kommen zahlreiche Besucher und Urlauber, die den kleinen Ort schätzen. Denn umringt von den unverwechselbaren Dolomiten bietet der Ort zu jeder Jahreszeit beste Bedingungen für alle Bergliebhaber und für einen alpinen Urlaub. Östlich von St. Kassian ragen die Felswände der Lavarella und etwas weiter südlicher die Felswände der  Cunturines-Spitze empor. Aber auch der Lagazuoi und der Settsass sind die Felswände am Rande von St. Kassian, welche das unverwechselbare Panorama bilden.

St. Kassian gehört zur Ferienregion Alta Badia und liegt auf einer Höhe von 1.537 Metern über dem Meeresspiegel. Von den insgesamt etwa 3.300 Einwohnern der Gemeinde Abtei leben etwa 800 in St. Kassian. Der Ort liegt – wie die gesamte Gemeinde Abtei mit der weiteren Fraktion Stern und den Orten Sankt Leonhard und Pedratsches – innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal.

St. Kassian und der Tourismus

Der Tourismus spielt für die Einwohner des Gadertales und damit auch für St. Kassian eine enorm wichtige Rolle. Bereits seit den 1960er Jahren und damit seit mehr als einem Jahrhundert kommen hierher Besucher, die vom Alltagsstress Abstand gewinnen und gleichzeitig die Welt der Dolomiten genießen möchten. Der Tourismus spielt für die Bewohner hier eine solch wichtige Rolle, dass für etwa zwei Drittel der ladinischen Bevölkerung der Fremdenverkehr die Haupteinnahme darstellt. Dies schlägt sich letztendlich auch im Angebot der Hotels und Pensionen und damit in der Bettenkapazität nieder. Auf die etwa 800 Einwohner von St. Kassian kommen mehr als 4.000 Betten, welche sich auf 127 Hotel- und Pensionsbetriebe verteilen. Damit kommen auf einen Einwohner im Schnitt mehr als fünf Gästebetten.

Auf die Gäste von St. Kassian wartet nicht nur ein umfangreiches Angebot an Hotel- und Pensionsbetrieben. Auch was das kulinarische Angebot betrifft, hat der Ort einiges zu bieten. Besonders ist hier „La Siriola“ hervorzuheben, ein Gourmetrestaurant, welches bereits viele Auszeichnungen erhalten hat.

Die Besucher und Urlauber schätzen in St. Kassian insbesondere die Fußgängerzone. Hier befinden sich einige Bars und Cafés, welche nach einem erlebnisreichen Tag einladen. Aber auch die Einkaufsmöglichkeiten, die sich hier bieten, sind eine besondere Erwähnung wert.

Der Urlaub in St. Kassian

Nicht nur der Ort selbst, sondern auch die traumhafte Umgebung mit den einmaligen Dolomiten macht St. Kassian zu einem populären Urlaubsort. So können in den Dolomiten in den Sommermonaten unvergessliche Klettertouren und im Naturpark Fanes Sennes Prags nahezu unendliche Wanderungen unternommen werden. Aber auch die Störeswiesen und die Armentarolawiesen bieten beste Bedingungen für Wanderungen. Zusätzlich stehen hier Themenwege zur Verfügung, von denen der Besinnungsweg, der Lärchenweg oder Wanderungen zu den Schauplätzen des Ersten Weltkriegs zu nennen sind. Ganz empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang eine Sonnenuntergangswanderung zum Falzarego. Und wenn man darüber hinaus noch die Enrosadira – so wird das rötliche Erglühen der Dolomiten bei Sonnenuntergang bezeichnet – erlebt, dann wird man dies so schnell sicherlich nicht mehr vergessen.

Im Winter hat St. Kassian mit dem internationalen Langlaufzentrum Alta Badia in Armentarola und der Naturrodelbahn Piz Sorega einige Höhepunkte zu bieten, die auch die Wintersportler in den Wintermonaten in den Ort ziehen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die 7,2 Kilometer lange Armentarola Piste, die eine besondere Skiabfahrt vom Lagazuoi bietet. Die Piste hat einen Höhenunterschied von 1.130 Höhenmetern. Am Ende der Piste wartet ein Pferdegespann, mit dem man zurück in das Skikarussell Alta Badia gebracht werden kann.

Sehenswertes in St. Kassian

Wer sich einmal in St. Kassian – zum Urlaub oder auf der Durchreise – befindet, der sollte sich auch für die Sehenswürdigkeiten ein wenig Zeit nehmen, die der Ort zu bieten hat. Besonders ist hier das Museum „Ladin Ursus Ladinicus“ zu nennen. Bei diesem Museum handelt es sich um ein ladinisches Museum, welches Zeugnisse zeigt, die mit dem Gadertal, mit dessen Tradition, Geschichte und Kultur, verbunden sind. Hauptattraktion des Museums ist jedoch der im Jahr 1987 gefundene und etwa 9.000 Jahre alte Höhlenbär, dessen Skelett in einer Höhle des Cunturines gefunden wurde (s. hierzu: Bärenmuseum St. Kassian).

Bei einem Rundgang durch St. Kassian sollte auch die Kirche eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. Diese Kirche wurde dem Namenspatron geweiht. Der Heilige St. Kassian ist auf dem Hauptaltar mit dem Gemälde zu sehen. Konkret wird hier das Maryrium des Heiligen Kassian gezeigt. Der Hauptaltar und das Gemälde wurden von dem aus Schlesien stammenden Künstler Carlo Henrici geschaffen.

Die Geschichte des Ortes

St. Kassian hat seinen Namen vom Heiligen St. Kassian, der auch der Namenspatron der Kirche ist, erhalten.

Bevor das heutige Ortsgebiet von St. Kassian besiedelt wurde, wurde es als Viehweide genutzt. Von daher ist auch der Name des Ortsteils Armentarola entstanden (armenc), welcher in Richtung des Falzaregopasses zu finden ist.

Auf die erste Besiedlung von St. Kassian weisen einige Namen von Höfen hin, die sich in dem Ort befinden und erstmals im Jahr 1296 erwähnt wurden. Damit wird deutlich, dass mit dem heutigen Urlaubsort St. Kassian eine extrem lange Geschichte verbunden ist.

Weitere Artikel zum Thema:

Ferienregion Hochpustertal

Das östlichste Feriengebiet innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal ist die Ferienregion Hochpustertal. Dieser Teil des Pustertals – des grünen Tales von Südtirol – wird vor allem durch die Dolomiten geprägt. Hier stehen beispielsweise die weltberühmten Drei Zinnen, der Paternkofel oder der Seekofel, an dessen Fuße der Pragser Wildsee liegt. Die Dolomiten werden aufgrund ihres hellen Gesteins auch als die „bleichen Berge“ bezeichnet. Die UNESCO erkannte die Dolomiten aufgrund ihrer Einzigartigkeit als Weltnaturerbe an.

Wer seinen Urlaub im Hochpustertal verbringt, kann diesen inmitten des Herzens der Dolomiten genießen. Das Hochpustertal wird von den Dolomiten maßgeblich geprägt und bietet eindrucksvolle Wander- und Kletterrouten an. Dass es sich bei diesem Teil von Südtirol um eine besonders schützenswerte Landschaft handelt zeigt sich schon an der Tatsache, dass sich hier mit dem Naturpark Drei Zinnen (hier früher: Naturpark Sextener Dolomiten) und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags gleich zwei Naturparke befinden.

Im Feriengebiet Hochpustertal liegen die bekannten Urlaubsorte Innichen, Toblach, Niederdorf, Sexten und Pragser Tal.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Tauferer Ahrntal

Das Tauferer Ahrntal ist das nördlichste Tal in Südtirol und besteht eigentlich aus zwei Tälern – dem Tauferer Tal und dem Ahrntal. Das Tauferer Tal erstreckt sich von Bruneck bis nach Sand in Taufers. Das Ahrntal beginnt bei Sand in Taufers und erstreckt sich bis zur Staatsgrenze nach Österreich.

Die Beliebtheit der Ferienregion Tauferer Ahrntal ist auf die Berge zurückzuführen, die sich hier befinden. Mehr als 80 Gipfel haben hier eine Höhe von mehr als 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist mit einer Höhe von 3.499 Metern die Dreiherrenspitze.

In der Ferienregion Tauferer Ahrntal liegen die Urlaubs- bzw. Ferienorte Sand in Taufers, Prettau, Ahrntal und Mühlbach-Leppach. Darüber hinaus befindet sich in der Ferienregion der Naturpark Rieserferner-Ahrn. Der Naturpark, der seinen Namen von der Rieserfernergruppe erhalten hat, hat eine Größe von zirka 32 Hektar und ist damit Südtirols zweitgrößter Naturpark.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Kronplatz

Einer der bekanntesten Dolomitengipfel Südtirols ist der Kronplatz. Der Kronplatz hat eine Höhe von 2.257 Meter über dem Meeresspiegel und hat der Ferienregion Kronplatz ihren Namen gegeben.

Vor allem Wintersportlern ist die Ferienregion Kronplatz ein Begriff. Hier finden Skifahrer und Snowboarder ein Paradies vor. Nicht umsonst machen die Hänge des Kronplatzes diesen zu einem der beliebtesten und größten Skigebiete von ganz Südtirol.

In der Ferienregion Kronplatz befinden sich mit den Naturpark Fanes-Sennes-Prags, dem Naturpark Puez-Geisler und dem Naturpark Rieserferner Ahrn gleich drei Naturparke, welche für die Urlauber und Feriengäste einmalige Ausflugsziele bieten und besten Erholungswert garantieren.

In der Ferienregion Kronplatz liegen folgende Gemeinden und Urlaubsorte: Olang, Antholzertal, Gsiesertal, Kiens, Pfalzen, Rasen im Antholzertal, Gais-Uttenheim, Terenten, Sankt Vigil in Enneberg, Welsberg-Taisten, Sankt Martin in Thurn, Percha und Sankt Lorenzen und die Stadt Bruneck.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Hochabtei/Alta Badia

Eine Ferienregion des Pustertals ist die Ferienregion Hochabtei/Alta Badia. Diese Ferienregion befindet sich im südlichen Gadertal. Da diese Gegend ladinischen Ursprungs ist und diese Sprache in den Gemeinden auch heute noch gesprochen wird, ist die Ferienregion Hochabtei meist unter deren ladinischen Bezeichnung „Alta Badia“ bekannt („Hochabtei“ heißt auf Ladinisch „Alta Badia“).

Geographisch liegt Alta Badia im Südosten von Südtirol. Das Fassatal, Cortina, das Pustertal und das Grödner Tal grenzen an Alta Badia an. Im Feriengebiet Hochabtei/Alta Badia liegen die Orte Abtei, Wengen und Corvara.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Gitschberg Jochtal

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal liegt am Übergang vom Südtiroler Eisacktal in das Pustertal. Daher liegen einige Ferienorte, die zur Ferienregion Gitschberg Jochtal gehören, noch im Eisacktal.

Namensgeber der Ferienregion ist der 2.512 Meter hohe Gitschberg, der zur Untergruppe der Zillertaler Alpen gehört.

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal zählt insgesamt acht Ferienorte. Innerhalb des Pustertals liegen Vintl, das Südtiroler Sonnendorf Terenten und das Pfunderer Tal.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals