Campill | St. Martin in Thurn

Campill, eine Fraktion der Gemeinde St. Martin in Thurn

Campill ist eine Fraktion der Gemeinde St. Martin in Thurn. Der Ort befindet sich damit im Gadertal in Südtirol und damit inmitten des ladinisch-sprachigen Gebietes. Dementsprechend ist auf den Schildern auch oftmals die ladinische Ortsbezeichnung – nämlich: Langiarü – zu lesen; auf Italienisch wird Campill „Longiarù“ genannt.

Von den knapp 1.800 Einwohnern, die St. Martin in Thurn zu verzeichnen hat, hat Campill etwa 600 Einwohner. Damit wohnt etwa jeder dritte Einwohner der Gemeinde St. Martin in Thurn in Campill.

Campill liegt im Südtiroler Gadertal und gehört daher zur Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal. Der Ort liegt etwa sechs Kilometer südwestlich des Hauptortes St. Martin in Thurn auf einer Höhe von 1.400 Metern über dem Meeresspiegel. Campill befindet sich im gleichnamigen Campiller Tal, das wiederum ein Seitental des Gadertales ist und das sich von St. Martin in Thurn in südwestliche Richtung zur Puezgruppe erstreckt.

Die Gemeinde Abtei liegt südöstlich von Campill, kann mit dem Auto jedoch nur über die Straße über St. Martin in Thurn erreicht werden.

Der Hausberg von Campill ist der Peitlerkofel, einer der markantesten Gipfel in den westlichen Dolomiten. Der Peitlerkofel befindet sich auch vollständig im Ortsebiet der Fraktion Campill.

Allgemeines zu Campill

Schon bei der Anfahrt nach Campill bekommt man den Eindruck, dass die Gegend sehr alpin geprägt ist und dass sich der Ort weit weg von den Ballungsgebieten befindet. Dieser Eindruck verfestigt sich bei Ankunft im Ort und die Besucher stellen schnell fest, dass es sich bei Campill um ein typisches Bergdorf handelt.

Campill wurde im Jahr 1312 erstmals urkundlich genannt, was die bereits sehr lange Geschichte, die mit dem Ort – trotz seiner Beschaulichkeit – verbunden ist, verdeutlicht. Die Besiedlung von Campill bzw. des Campiller Tales reicht jedoch wesentlich weiter in die Vergangenheit zurück. Wie anhand von archäologischen Funden nachvollzogen werden konnte, reichen die Anfänge der Besiedlung dieses Gebietes bis in die Zeit von etwa 7000 vor Christus zurück.

Seit dem Jahr 1928 gehört Campill als Fraktion zur Gemeinde St. Martin in Thurn.

Die Haupteinnahmequelle der Einwohner von Campill ist neben dem Holzhandel die Viehzucht.

Das Jahr 2018 war für Campill ein bedeutungsvolles Jahr. In diesem Jahr wurde Campill von der internationalen Alpenvereinsinitiative zum Südtiroler Bergsteigerdorf ernannt.

Die Viles

Aufmerksame Besucher von Campill sollten bei einem Besuch des Ortes ein Augenmerk auf die „Viles“ legen. Bei „Viles“ handelt es sich um ein ladinisches Wort, was übersetzt „Bergbauernhöfe“ bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine Jahrhunderte alte Siedlungskultur, die mit Campill eng verbunden ist. Bei den Viles handelt es sich um Gehöftegruppen, die an der Sonnenseite und damit an den klimatisch begünstigten Berghängen zu finden sind.

Die Viles wurden bis auf eine Höhe von etwa 1.600 Metern über dem Meeresspiegel errichtet.

Die Pfarrkirche zur Heiligen Luzia

Im Ortszentrum von Campill befindet sich die Pfarrkirche, welche der Heiligen Luzia geweiht wurde.

Die Pfarrkirche wurde in den Jahren von 1862 bis 1884 im neuromanischen Stil errichtet. Bei dem heutigen Kirchenbau handelt es sich bereits um die zweite Kirche, welche an dieser Stelle errichtet wurde. Der erste Kirchenbau – der im gotischen Stil errichtet wurde – wurde nach dem Jahr 1490 errichtet.

Bis zum Jahr 1490 stand talauswärts das erste Gotteshaus von Campill, welches schon im Jahr 1371 erwähnt wurde und dem Heiligen Jodok und der Heiligen Luzia geweiht wurde. Ein gewaltiger Murbruch hatte diesen ersten Kirchenbau vollständig zerstört.

Campill, ein Südtiroler Bergsteigerdorf

Campill hat heute auch im Fremdenverkehr eine große Bedeutung erlangt. Hierher kommen Urlaubsgäste, die die ruhige und alpine Bergwelt zu schätzen wissen und zugleich bekannte Gipfel der westlichen Dolomiten sprichwörtlich vor der Türe haben. Allen voran ist der Peitlerkofel zu nennen, der sich nordwestlich von Campill befindet oder auch der Naturpark Puez-Geisler (südwestlich von Campill).

Eine besondere Auszeichnung ist für Campill die Ernennung als „Südtiroler Bergsteigerdorf“. Diesen Titel bekommen Dörfer zugesprochen, wenn diese eine hohe Natur-, Landschafts- und Ortsqualität zu bieten haben und zudem noch lebhafte Traditionen und zahlreiche Möglichkeiten zur Bewegung in den Bergen bieten. Daher sind die Leitsätze der Bergsteigerdörfer: „Bewegung aus eigener Kraft“, „Genuss auf hohem Niveau“, „Nähe ohne Respektlosigkeit“, „Anregung ohne Hektik“ und „Belebtheit ohne Lärm“.

Wer in Campill seinen Urlaub beginnt, kann von diesem Ort aus interessante Bergwanderungen unternehmen. Der Peitlerkofel ist in 4:20 Stunden und die Peitlerscharte in 2:50 Stunden zu erreichen. Die Schlüterhütte kann in 3:00 Stunden erreicht werden.

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Ferienregion Hochpustertal

Das östlichste Feriengebiet innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal ist die Ferienregion Hochpustertal. Dieser Teil des Pustertals – des grünen Tales von Südtirol – wird vor allem durch die Dolomiten geprägt. Hier stehen beispielsweise die weltberühmten Drei Zinnen, der Paternkofel oder der Seekofel, an dessen Fuße der Pragser Wildsee liegt. Die Dolomiten werden aufgrund ihres hellen Gesteins auch als die „bleichen Berge“ bezeichnet. Die UNESCO erkannte die Dolomiten aufgrund ihrer Einzigartigkeit als Weltnaturerbe an.

Wer seinen Urlaub im Hochpustertal verbringt, kann diesen inmitten des Herzens der Dolomiten genießen. Das Hochpustertal wird von den Dolomiten maßgeblich geprägt und bietet eindrucksvolle Wander- und Kletterrouten an. Dass es sich bei diesem Teil von Südtirol um eine besonders schützenswerte Landschaft handelt zeigt sich schon an der Tatsache, dass sich hier mit dem Naturpark Drei Zinnen (hier früher: Naturpark Sextener Dolomiten) und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags gleich zwei Naturparke befinden.

Im Feriengebiet Hochpustertal liegen die bekannten Urlaubsorte Innichen, Toblach, Niederdorf, Sexten und Pragser Tal.

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Ferienregion Tauferer Ahrntal

Das Tauferer Ahrntal ist das nördlichste Tal in Südtirol und besteht eigentlich aus zwei Tälern – dem Tauferer Tal und dem Ahrntal. Das Tauferer Tal erstreckt sich von Bruneck bis nach Sand in Taufers. Das Ahrntal beginnt bei Sand in Taufers und erstreckt sich bis zur Staatsgrenze nach Österreich.

Die Beliebtheit der Ferienregion Tauferer Ahrntal ist auf die Berge zurückzuführen, die sich hier befinden. Mehr als 80 Gipfel haben hier eine Höhe von mehr als 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist mit einer Höhe von 3.499 Metern die Dreiherrenspitze.

In der Ferienregion Tauferer Ahrntal liegen die Urlaubs- bzw. Ferienorte Sand in Taufers, Prettau, Ahrntal und Mühlbach-Leppach. Darüber hinaus befindet sich in der Ferienregion der Naturpark Rieserferner-Ahrn. Der Naturpark, der seinen Namen von der Rieserfernergruppe erhalten hat, hat eine Größe von zirka 32 Hektar und ist damit Südtirols zweitgrößter Naturpark.

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Ferienregion Kronplatz

Einer der bekanntesten Dolomitengipfel Südtirols ist der Kronplatz. Der Kronplatz hat eine Höhe von 2.257 Meter über dem Meeresspiegel und hat der Ferienregion Kronplatz ihren Namen gegeben.

Vor allem Wintersportlern ist die Ferienregion Kronplatz ein Begriff. Hier finden Skifahrer und Snowboarder ein Paradies vor. Nicht umsonst machen die Hänge des Kronplatzes diesen zu einem der beliebtesten und größten Skigebiete von ganz Südtirol.

In der Ferienregion Kronplatz befinden sich mit den Naturpark Fanes-Sennes-Prags, dem Naturpark Puez-Geisler und dem Naturpark Rieserferner Ahrn gleich drei Naturparke, welche für die Urlauber und Feriengäste einmalige Ausflugsziele bieten und besten Erholungswert garantieren.

In der Ferienregion Kronplatz liegen folgende Gemeinden und Urlaubsorte: Olang, Antholzertal, Gsiesertal, Kiens, Pfalzen, Rasen im Antholzertal, Gais-Uttenheim, Terenten, Sankt Vigil in Enneberg, Welsberg-Taisten, Sankt Martin in Thurn, Percha und Sankt Lorenzen und die Stadt Bruneck.

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Ferienregion Hochabtei/Alta Badia

Eine Ferienregion des Pustertals ist die Ferienregion Hochabtei/Alta Badia. Diese Ferienregion befindet sich im südlichen Gadertal. Da diese Gegend ladinischen Ursprungs ist und diese Sprache in den Gemeinden auch heute noch gesprochen wird, ist die Ferienregion Hochabtei meist unter deren ladinischen Bezeichnung „Alta Badia“ bekannt („Hochabtei“ heißt auf Ladinisch „Alta Badia“).

Geographisch liegt Alta Badia im Südosten von Südtirol. Das Fassatal, Cortina, das Pustertal und das Grödner Tal grenzen an Alta Badia an. Im Feriengebiet Hochabtei/Alta Badia liegen die Orte Abtei, Wengen und Corvara.

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