St. Martin in Thurn

St. Martin in Thurn im Pustertal

Sankt Martin in Thurn ist eine Gemeinde, die im Pustertal in Südtirol liegt. Die Gemeinde ist neben Wengen, Corvara, Abtei und Enneberg eine von fünf ladinischen Gemeinden des Gadertales. Deutlich wird dies, wenn man sich die Sprachgruppen der Einwohner einmal genauer ansieht. So haben von den knapp 1.800 Einwohnern (31.12.2021: 1.760 Einwohner) 97,24 Prozent Ladinisch als Muttersprache. Nur 1,68 Prozent gehören der deutschen und nur 1,06 Prozent der italienischen Sprachgruppe an.

Der ladinische Name der Gemeinde lautet „San Martin de Tor“, der italienische Name lautet „San Martino in Badia“. Die Gemeinde St. Martin in Thurn hat ihren Namen vom Kirchenpatron – dem Heiligen Martin – erhalten, dem die Kirche geweiht wurde. Zur Gemeinde Sankt Martin in Thurn gehören die Fraktionen Campill und Untermoi. Von den knapp 1.800 Einwohnern der Gemeinde wohnen zirka 800 im Hauptort, während zirka 600 in Campill und zirka 300 in Untermoi leben.

Auf dem Gemeindegebiet von St. Martin in Thurn liegt der Peitlerkofel, ein Berg mit einer Höhe von 2.875 Metern über dem Meeresspiegel, der zum Naturpark Puez-Geisler gehört. Aber auch die Geisler Spitze mit einer Höhe von 3.025 Metern befindet sich in unmittelbarer Umgebung der Gemeinde. Das Gemeindegebiet von St. Martin in Thurn selbst erstreckt sich über einen Höhenunterschied von 1.035 Metern bis zu 2.909 Metern, während das Ortszentrum auf einer Höhe von 1.135 Metern über dem Meeresspiegel liegt.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Thurn

In Sankt Martin in Thurn liegt das Schloss Thurn, welches sich seit dem Jahr 1996 im Besitz des Landes Südtirol befindet. Die Geschichte von Schloss Thurn begann im 12. Jahrhundert. Zu jener Zeit wurde das Schloss erbaut und beherbergte einmal das Gericht „Thurn an der Gader“. Das Schloss Thurn gilt als Wahrzeichen Ladiniens.

Schon alleine das Schloss gibt Auskunft über die Geschichte der Dolomitenladiner. Die Dolomitenladiner sind die älteste Sprachgruppe in Südtirol und sind die Nachfahren der romanisierten Urbevölkerung Südtirols. In Südtirol existieren mit der ladinischen, deutschen und italienischen Sprachgruppe insgesamt drei Sprachgruppen. Aufgrund der Vergangenheit von Schloss Thurn eignete sich dieses hervorragend, um in diesem das Ladinische Landesmuseum unterzubringen.

Ladinisches Landesmuseum

Das Ladinische Landesmuseum wurde im Jahr 2001 eröffnet und ist in den Räumlichkeiten von Schloss Thurn. Der offizielle Name des Museums lautet „Ladinisches Landesmuseum Schloss Thurn“.

In dem Ladinischen Landesmuseum kann man umfangreiche Informationen zu der ladinischen Bevölkerung erhalten. Geschichte, Kultur und Sprache werden in multimedialer Form in diesem Museum eindrucksvoll dargestellt. Aber nicht nur die Geschichte der ladinischen Bevölkerung ist ein Themenbereich des Museums. Auch über die ladinische Sprache selbst werden interessante Informationen veröffentlicht. Aber auch die Entstehung, Entdeckung und Erschließung der Dolomiten – die übrigens im Jahr 2009 von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt wurden – wird im Ladinischen Landesmuseum dargestellt.

Kirche von St. Martin

Im Ortszentrum von St. Martin in Thurn befindet sich die St. Martin-Kirche. An der Stelle, an der sich die Kirche befindet, befand sich bereits ein im Jahr 1260 errichtetes Gotteshaus, welches im Jahr 1490 durch eine Mure verschüttet wurde. Der damalige Brixner Bischof hatte vier Jahre nach Verschüttung des früheren Kirchengebäudes eine neue Kirche errichten lassen und dem Heiligen Martin geweiht.

Nach dem Jahr 1580 kam es nochmals zu einem Neubau einer Kirche. Zu jener Zeit wurde die Kirche errichtet, die noch heute vorhanden ist, wenngleich das Kirchengebäude im Laufe der Zeit noch einige Änderungen erfuhr. So bekam die St. Martin-Kirche im Jahr 1859 einen Zubau. Im Jahr 1966 wurde die Kirche vollständig restauriert. Im Jahr 1993 kam es zu einer weiteren Vergrößerung der Kirche.

Bad Valdander

Mit dem sogenannten „Bauernbadl“ hat die Gemeinde Sankt Martin in Thurn ein eigenes Bad, das zugleich aufgrund des Heilwassers als Heilbad zählt. Das Heilbad Bad Valdander befindet sich auf der Strecke zwischen dem Schloss nach Untermoi und liegt auf einer Höhe von 1.443 Metern über dem Meeresspiegel. Der Name des Bades ist auf „Val d´Ander“ zurückzuführen, was übersetzt „Höhlental“ bedeutet.

Schon vor Jahrhunderten sollen die Menschen in diesem Gebiet das Wasser, welches aus Bellerophonschichten – das sind tuffsteinartige Felsen – stammt, als Heilwasser entdeckt haben. In Felsgrotten wurde das Wasser als Heilwasser genutzt, was Blutarmut, Bleichsucht, Muskel- und Nervenerkrankungen, Gicht, Rheuma, Geschwüren und chronischen Hautausschlägen entgegenwirken sollte und auch noch heute soll.

Das Badegebäude, welches heute vorgefunden wird, stammt bereits aus dem Jahr 1970, das Bad wurde allerdings erstmals im Jahr 1820 mit Kapelle angelegt.

Die Umgebung von Sankt Martin in Thurn

Die Umgebung von Sankt Martin in Thurn hat einiges zu bieten. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass in diese Gemeinde jährlich zahlreiche Gäste und Urlauber kommen. Zu jeder Jahreszeit wird hier etwas geboten, was den Gästen Erholung und eindrucksvolle Erlebnisse verspricht.

Im Sommer laden herrliche Wander- und Klettertouren ein, die einmalige Landschaft zu genießen. Nicht nur der auf dem Gemeindegebiet liegende Peitlerkofel, sondern der gesamte Naturpark Puez-Geisler und das Feriengebiet Kronplatz bieten unzählige Möglichkeiten, sich in der Bergwelt aktiv zu betätigen.

Im Winter bieten hauptsächlich die Skiregion Dolomiti Superski und das Skigebiet Kronplatz beste Bedingungen für Wintersportler aller Art.

Zahlreiche Hotels, Residencen, Pensionen und Bauerhöfe in St. Martin in Thurn bieten ein umfangreiches Angebot an Unterkünften.

Alle, die in Sankt Martin in Thurn ihren Urlaub verbringen möchten, erwartet ein interessantes und attraktives Urlaubsziel. Auch wegen eventueller Verständigungsschwierigkeiten müssen sich die Gäste keine Sorgen machen. Obwohl es sich bei der Gemeinde um eine der wenigen ladinischen Gemeinden des Gadertales handelt, kann man sich hier auch ohne Probleme in deutscher oder italienischer Sprache verständigen.

Sonstiges

Das Wappen der Gemeinde Sankt Martin in Thurn zeigt auf dessen linker Seite das Wappen des Gerichtes Tor. Ein Kreuz über einem Hügel wird auf der rechten Seite des Wappens abgebildet. Dies soll das Wappen der Noblen von Freyegg von Picolin sein, die allerdings schon im Jahr 1390 ausgestorben sind.

In Sankt Martin in Thurn befindet sich auch der Hauptsitz des ladinischen Kulturinstituts „Micurà de Rü“.

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Ferienregion Hochpustertal

Das östlichste Feriengebiet innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal ist die Ferienregion Hochpustertal. Dieser Teil des Pustertals – des grünen Tales von Südtirol – wird vor allem durch die Dolomiten geprägt. Hier stehen beispielsweise die weltberühmten Drei Zinnen, der Paternkofel oder der Seekofel, an dessen Fuße der Pragser Wildsee liegt. Die Dolomiten werden aufgrund ihres hellen Gesteins auch als die „bleichen Berge“ bezeichnet. Die UNESCO erkannte die Dolomiten aufgrund ihrer Einzigartigkeit als Weltnaturerbe an.

Wer seinen Urlaub im Hochpustertal verbringt, kann diesen inmitten des Herzens der Dolomiten genießen. Das Hochpustertal wird von den Dolomiten maßgeblich geprägt und bietet eindrucksvolle Wander- und Kletterrouten an. Dass es sich bei diesem Teil von Südtirol um eine besonders schützenswerte Landschaft handelt zeigt sich schon an der Tatsache, dass sich hier mit dem Naturpark Drei Zinnen (hier früher: Naturpark Sextener Dolomiten) und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags gleich zwei Naturparke befinden.

Im Feriengebiet Hochpustertal liegen die bekannten Urlaubsorte Innichen, Toblach, Niederdorf, Sexten und Pragser Tal.

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Ferienregion Tauferer Ahrntal

Das Tauferer Ahrntal ist das nördlichste Tal in Südtirol und besteht eigentlich aus zwei Tälern – dem Tauferer Tal und dem Ahrntal. Das Tauferer Tal erstreckt sich von Bruneck bis nach Sand in Taufers. Das Ahrntal beginnt bei Sand in Taufers und erstreckt sich bis zur Staatsgrenze nach Österreich.

Die Beliebtheit der Ferienregion Tauferer Ahrntal ist auf die Berge zurückzuführen, die sich hier befinden. Mehr als 80 Gipfel haben hier eine Höhe von mehr als 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist mit einer Höhe von 3.499 Metern die Dreiherrenspitze.

In der Ferienregion Tauferer Ahrntal liegen die Urlaubs- bzw. Ferienorte Sand in Taufers, Prettau, Ahrntal und Mühlbach-Leppach. Darüber hinaus befindet sich in der Ferienregion der Naturpark Rieserferner-Ahrn. Der Naturpark, der seinen Namen von der Rieserfernergruppe erhalten hat, hat eine Größe von zirka 32 Hektar und ist damit Südtirols zweitgrößter Naturpark.

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Ferienregion Kronplatz

Einer der bekanntesten Dolomitengipfel Südtirols ist der Kronplatz. Der Kronplatz hat eine Höhe von 2.257 Meter über dem Meeresspiegel und hat der Ferienregion Kronplatz ihren Namen gegeben.

Vor allem Wintersportlern ist die Ferienregion Kronplatz ein Begriff. Hier finden Skifahrer und Snowboarder ein Paradies vor. Nicht umsonst machen die Hänge des Kronplatzes diesen zu einem der beliebtesten und größten Skigebiete von ganz Südtirol.

In der Ferienregion Kronplatz befinden sich mit den Naturpark Fanes-Sennes-Prags, dem Naturpark Puez-Geisler und dem Naturpark Rieserferner Ahrn gleich drei Naturparke, welche für die Urlauber und Feriengäste einmalige Ausflugsziele bieten und besten Erholungswert garantieren.

In der Ferienregion Kronplatz liegen folgende Gemeinden und Urlaubsorte: Olang, Antholzertal, Gsiesertal, Kiens, Pfalzen, Rasen im Antholzertal, Gais-Uttenheim, Terenten, Sankt Vigil in Enneberg, Welsberg-Taisten, Sankt Martin in Thurn, Percha und Sankt Lorenzen und die Stadt Bruneck.

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Ferienregion Hochabtei/Alta Badia

Eine Ferienregion des Pustertals ist die Ferienregion Hochabtei/Alta Badia. Diese Ferienregion befindet sich im südlichen Gadertal. Da diese Gegend ladinischen Ursprungs ist und diese Sprache in den Gemeinden auch heute noch gesprochen wird, ist die Ferienregion Hochabtei meist unter deren ladinischen Bezeichnung „Alta Badia“ bekannt („Hochabtei“ heißt auf Ladinisch „Alta Badia“).

Geographisch liegt Alta Badia im Südosten von Südtirol. Das Fassatal, Cortina, das Pustertal und das Grödner Tal grenzen an Alta Badia an. Im Feriengebiet Hochabtei/Alta Badia liegen die Orte Abtei, Wengen und Corvara.

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Ferienregion Gitschberg Jochtal

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal liegt am Übergang vom Südtiroler Eisacktal in das Pustertal. Daher liegen einige Ferienorte, die zur Ferienregion Gitschberg Jochtal gehören, noch im Eisacktal.

Namensgeber der Ferienregion ist der 2.512 Meter hohe Gitschberg, der zur Untergruppe der Zillertaler Alpen gehört.

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal zählt insgesamt acht Ferienorte. Innerhalb des Pustertals liegen Vintl, das Südtiroler Sonnendorf Terenten und das Pfunderer Tal.

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