Die Gemeinde Mühlwald im Tauferer Ahrntal
Mühlwald, eine idyllische Gemeinde im Tauferer Ahrntal in Südtirol, ist ein ruhiger Ort, der für seine landschaftliche Schönheit und seine authentische Südtiroler Kultur bekannt ist.
Die Gemeinde mit Ihren Fraktion Mühlwald, Lappach und Außermühlwald, liegt abgeschieden in einem Seitental des Ahrntals und ist besonders attraktiv für Naturliebhaber, Ruhesuchende und Aktivurlauber. Die Nähe zu den Zillertaler Alpen und dem Naturpark Rieserferner-Ahrn ermöglicht es Naturfreunden, nahezu unberührte Berglandschaften und eine vielfältige Flora und Fauna zu erleben. Wanderer und Alpinisten finden hier zahlreiche Touren, von gemütlichen Almwanderungen bis hin zu anspruchsvollen Gipfeltouren.
Die italienische Ortsbezeichnung von Mühlwald lautet „Selva dei Molini“. Die Gemeinde Mühlwald hat knapp 1.400 Einwohner (Stand 31.12.2023: 1.389 Einwohner). Die einwohnerstärkste Fraktion ist Mühlwald mit 898 Einwohner, gefolgt von Lappach mit 340 und Außermühlwald mit 151 Einwohnern.
Geographische Lage und Natur
Mühlwald liegt auf etwa 1.221 Metern über dem Meeresspiegel und erstreckt sich entlang des gleichnamigen Mühlwalder Tals, das von den Zillertaler Alpen und den Rieserfernern begrenzt wird. Das Mühlwalder Tal zweigt bei Mühlen in Taufers in westliche Richtung ab. An den Talabschnitten, an denen sich das Tal weiter, liegt der Gemeindehauptort Mühlwald. Die Gemeinde gehört zur Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal und ist Teil des Tauferer Ahrntals.
Ein besonderes Highlight der Region sind die beiden malerischen Bergseen, der Mühlwalder See und der Neves-Stausee, die inmitten einer faszinierenden Bergkulisse liegen und Besucher aus nah und fern anziehen.
Die Landschaft um Mühlwald ist von satten Wiesen und dichten Wäldern geprägt, die reich an Flora und Fauna sind. Die umliegenden Berge und Almen laden zu Wanderungen, Bergtouren und im Winter zu Schneeschuhwanderungen und Skitouren ein. Die Natur in der Gegend ist gut geschützt, und Besucher können hier die einmalige Südtiroler Landschaft erleben.
Historische Entwicklung
Die Geschichte von Mühlwald ist eng mit der Bewirtschaftung und der bäuerlichen Kultur des Ahrntals verbunden. Der Name „Mühlwald“ deutet auf die Mühlen hin, die einst in der Gegend betrieben wurden und das Leben der Dorfbewohner prägten.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Mittelalter, als die Siedlung und das gesamte Tal unter der Herrschaft des Fürstbistums Brixen standen. Das abgeschiedene Tal schützte die Gemeinde lange Zeit vor äußeren Einflüssen, und so konnten alte Bräuche und Traditionen hier besonders gut bewahrt werden.
Im 20. Jahrhundert führte der Ausbau der Infrastruktur zur Öffnung des Tales, wodurch der Tourismus in Mühlwald einzog und das wirtschaftliche Leben in dieser Gemeinde und in diesem Tal bereichert wurde. Dennoch ist Mühlwald bis heute eine ruhige und wenig besiedelte Gemeinde geblieben, in der die Landwirtschaft und der Almbetrieb nach wie vor eine bedeutende Rolle spielen. Diese ruhige und ursprüngliche Gemeinde schätzen die Urlaubsgäste, die hier einen alpinen Urlaub mit hohem Erholungswert verbringen möchten.
Sehenswertes in Mühlwald
In Mühlwald und in die Umgebung bieten einige Sehenswürdigkeiten, die welche sich lohnen, bei einem Aufenthalt in der Gemeinde zu besichtigen.
Pfarrkirche St. Gertrud
Auf dem Kirchhügel von Mühlwald, der aufgrund seiner exponierten Lage bereits von weitem sichtbar ist, befindet sich die Pfarrkirche zur Heiligen Gertrud.
Schon im Jahr 1383 wurde in Mühlwald eine St. Gertruden-Kirche erwähnt. Aus Platzgründen baute man Ende des 16. Jahrhunderts zur damaligen Kirche eine Kapelle dazu. Hierbei handelte es sich um eine Martinskapelle.
Die wachsende Bevölkerung führte im 19. Jahrhundert erneut dazu, dass das alte Kirchengebäude mit der Martinskapelle zu klein wurde. Die alte Kirche wurde daher im Jahr 1831 bis zum Presbyterium abgebrochen. Die Südmauer und der spätgotische Turm blieben bei den Abbrucharbeiten damals bestehen. Das neue Kirchengebäude wurde vom Weihbischof Georg Prünster am 01.09.1838 zu Ehren der Heiligen Gertrud eingeweiht.
Das Hochaltarbild wurde von Cosrue Dusi aus Venedig im Jahr 1836 gemalt und von Kaiser Franz Josef gespendet. Das Altarbild zeigt die Einkleidung der Heiligen Gertraud. Die Altarbilder der Seitenaltäre wurden vom Künstler Franz Hellweger aus St. Lorenzen geschaffen. Die Bilder zeigen Maria mit dem Jesuskind (rechter Altar) und den Heiligen Antonius von Padua (linker Altar).
Bei der Heiligen Gertraud, der Kirchenpatronin der Pfarrkirche in Mühlwald, handelt es sich um eine ehemalige Äbtissin im Kloster Nivelles (bei Brüssel). Sie starb mit 33 Jahren im Jahr 659.
Meggima See
Bevor man – mit dem Auto vom Ahrntal kommend – das Ortszentrum von Mühlwald erreicht, kommt man an einem See vorbei. Hierbei handelt es sich um dem Meggima See. Der Meggima See liegt landschaftlich sehr schön; das Panorama bilden die mächtigen Zillertaler Alpen, während im Hintergrund Mühlwald mit dem Kirchhügel und der Pfarrkirche St. Gertrud zu sehen ist. Dieses Bild ist auch auf zahlreichen Postkarten und Werbeplakaten der Gemeinde Mühlwald zu sehen.
Bei dem See handelt es sich um einen Stausee, der auf einer Höhe von 1.220 Metern über dem Meeresspiegel liegt und von einem Staudamm eingefasst ist.
Der See ist ein Teil der Stauanlagen in der Region und dient in erster Linie der Energieerzeugung. Das Wasser wird hauptsächlich zur Speisung von Kraftwerken im Tauferer Ahrntal genutzt, insbesondere von der Wasserkraftanlage in Mühlwald, die von der Südtiroler Elektrizitätsgesellschaft (SEL) betrieben wird.
Am Meggima See befindet sich ein kleiner kostenloser Parkplatz. Entlang des Seeufers sind zahlreiche Bänke aufgestellt, die zum Rasten einladen. Eine Pizzeria – die Pizzeria Meggima am See – lädt die Gäste ein, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen, während man den Blick auf den See genießen kann.
Neves-Stausee
Der Neves-Stausee liegt auf etwa 1.860 Metern Höhe und ist einer der bekanntesten Bergseen in Südtirol. Umgeben von imposanten Berggipfeln ist der See ein beliebtes Ziel für Wanderer.
Rund um den See führen Wanderwege, die herrliche Aussichten auf die umliegende Berglandschaft bieten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft in Mühlwald basiert hauptsächlich auf der Landwirtschaft und dem Tourismus. Der Almbetrieb und die Milchwirtschaft spielen eine wichtige Rolle, und viele Bauernhöfe sind noch traditionell bewirtschaftet.
Neben der Landwirtschaft hat der Tourismus in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, wobei die Besucherzahl im Vergleich zu anderen Regionen Südtirols moderat geblieben ist, was den ruhigen Charakter von Mühlwald bewahrt hat.
Die touristische Infrastruktur in Mühlwald ist eher klein und familiär gehalten, mit einigen Gasthöfen, Ferienwohnungen und Almhütten. Der nachhaltige Tourismus steht im Vordergrund, und viele Gäste kommen speziell wegen der Ruhe und Naturverbundenheit hierher.
Die Gemeinde verfügt über eine Grundschule, und weiterführende Schulen sind in den umliegenden Gemeinden wie Sand in Taufers und Bruneck erreichbar. Die ärztliche Grundversorgung ist vorhanden, für größere medizinische Leistungen fahren die Bewohner jedoch nach Bruneck oder Brixen.
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