Museum Ladin Ursus ladinicus

In Südtirol gibt es seit Juli 2011 ein neues Museum. In St. Kassian (San Cassiano) im Gadertal wurde das Bärenmuseum „Ladin Ursus ladinicus“ eröffnet, welches alles rund um den Höhenbären zeigt.

Begonnen hat alles am 23.09.1987, als Willy Costamoling aus Alta Badia eine Grotte unter der Cunturinesspitze auf einer Höhe von fast 2.800 Metern über dem Meeresspiegel entdeckte. In dieser Höhe waren zahlreiche Funde von Höhlenbären und Höhlenlöwen, die bis dahin niemand erahnen konnte. Bei den vielen fossilen Knochen des bereits ausgestorbenen Höhlenbären handelte es sich um den Jahrhundertfund schlechthin. Die Höhle und die Knochenfunde wurden von einem Team der Universität Wien unter der Leitung von Professor Gernot Rabeder erforscht. Zu Ehren der Ladiner wurde die nie zuvor beschriebene und entdeckte Bärenart „Ursus ladinicus“ benannt.

Die Funde der Cunturineshöhle haben vor allem für die Erforschung der Klimageschichte der Dolomiten eine hohe Bedeutung. Dass die Bären, die reine Pflanzenfresser sind, auf dieser Höhe von fast 2.800 Metern Meereshöhe lebten, ist ein Beweis dafür, dass das Klima vor etwa 40.000 Jahren so war, dass die Baumgrenze bis zu dieser Höhe reichte. Heute liegt die Baumgrenze im Vergleich bei etwa 1.900 Metern über dem Meeresspiegel.

Das Museum

Mit dem neuen Museum „Ladin Ursus ladinicus“ wird Interessierten auf drei Stockwerken alles rund um die Cunturineshöhle und die dort entdeckten Bären gezeigt. Bei dem Museum handelt es sich um eine Außenstelle des Museum Ladin in St. Martin in Thurn.

Im Erdgeschoss des Museums befinden sich die Kasse und ein Museumsladen. Im ersten Stock wird den Besuchern die geologische Entstehungsgeschichte der Dolomiten aufgezeigt. Dies wird mit Mineralien und Fossilien, die aus der Umgebung stammen, eindrucksvoll illustriert. Nach dieser „Abteilung“ wird die Cunturines-Grotte näher beleuchtet. Man erfährt interessante Fakten zur Entdeckung und dem Fund des Höhlenbären „Ladin Ursus ladinicus“. Hier ist auch das Kernstück des Museums bzw. der Ausstellung zu sehen. Es werden Ausgrabungsstücke im Original aber auch einige Überreste, wie beispielsweise Bärenzähne, gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit erhält sicherlich das vollständig wiederhergestellte Bärenskelett. Im Untergeschoss des Museums wurde die Bärenhöhe vollständig nachgebaut. Und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass die schlafenden Höhlenbären tatsächlich noch am Leben sind!

Öffnungszeiten

Das Museum ist jährlich von Ostern bis 31. Oktober dienstags bis samstags von 10:0 Uhr bis 18:00 Uhr und sonntags von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Montags ist das Museum – wie nahezu alle Museen in Südtirol – geschlossen. Erweiterte Öffnungszeiten werden im Juli und August – also während der Haupturlaubszeit - angeboten. Neben den genannten Zeiten ist das Museum im Juli und August auch montags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr und jeweils am Mittwochabend von 20:30 Uhr bis 22:30 Uhr geöffnet.

Vom 26.12 bis Ostern ist das Museum donnerstags, freitags und samstags von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr für die Besucher geöffnet.

Das Bärenmuseum “Ladin ursus ladinicus” befindet sich in der Micurà de Rü 26, I-39030 St. Kassian, Südtirol.

Mit der Eintrittskarte für das Museum „Ladin Ursus ladinicus“ hat man zusätzlich einen freien Eintritt in das Museum Ladin Ciastel de Tor.

St. Kassian

St. Kassian (auf Italienisch: San Cassiano) ist ein Ort im Südtiroler Gadertal, welcher sich innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal befindet. Der Ort ist eine Fraktion der Gemeinde Abtei und liegt am Fuße des Cunturines und des Lavarella.

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