Burgruine Uttenheim

Das „Uttenheimer Schlössl“

Uttenheim ist ein Ort, der sich in der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal befindet und zur Gemeinde Gais gehört. Das Gebiet der Gemeinde Gais und damit auch von Uttenheim gehört zum Feriengebiet Kronplatz. Nördlich von Uttenheim beginnt das Feriengebiet Tauferer Ahrntal (durch Uttenheim fließt der Fluss „Ahr“).

Nordwestlich von Uttenheim befindet sich in einem von Wäldern geprägten Hang eine Burgruine, welche bei einem Besuch des Ortes schnell auffällt. Bei dieser Ruine handelt es sich um die Burgruine Uttenheim – auch „Uttenheimer Schlössl“ genannt – mit der eine bereits sehr lange und bewegte Geschichte verbunden ist.

Die Burgruine Uttenheim befindet sich auf einer Höhe von 1.300 Metern über dem Meeresspiegel und wurde auf einem kleinen Felsen erbaut, der an drei Seiten steil abfällt und damit das historische Gemäuer optisch noch mächtiger erscheinen lässt, als es tatsächlich ist.

Die Burganlage

Die damalige Burg und heutige Burgruine bestand bzw. besteht aus dem Bergfried, der eine Höhe von zwölf Metern aufweist und auf der höchsten Stelle des Burggeländes errichtet wurde. Im Kellergeschoss befand sich das Verließ, also das Burggefängnis der Burg Uttenheim.

An der Nord-Ost-Seite des Burggeländes wurde der Palas errichtet, der damals als dreistöckiges Gebäude – unterteilt in einen Nord- und Süd-Komplex – erbaut wurde. Heute ist noch der südöstliche Teil des damals errichteten Palas vorhanden.

Neben dem Bergfried und dem Palas besteht die Burganlage noch aus einer Kapelle und einer Ringmauer.

Die Burgkapelle, die auch heute noch vorhanden ist, wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und dem Heiligen Valentin geweiht. Der Glockenturm der Burgkapelle wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzugebaut. Die Burgkapelle hat einen quadratischen Grundriss und eine halbrunde Apsis, welche zurückversetzt ist. Heute sind die in der Kapelle noch teilweise vorhandenen romanischen Fresken wertvoll. Besondere Bedeutung haben die Fragmente einer Georgsdarstellung, welche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammen und an der linken Triumphbogenwand zu sehen sind. Diese Freskenmalereien aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind in Südtirol äußerst selten.

Die Burgmauer, die ursprünglich die Burganlage vollständig begrenzte und an die der Bergfried angebaut wurde, ist heute nur noch teilweise vorhanden.

Die Geschichte der Burgruine Uttenheim

Das genaue Erbauungsjahr der damaligen Burganlage ist heute nicht genau bekannt. Man geht davon aus, dass die Burg um das Jahr 1100 von den „Edlen von Uttenheim“ erbaut wurde.

Insgesamt ist die Geschichte der Burg Uttenheim durch zahlreiche Besitzerwechsel geprägt. Die Besitzerwechsel erfolgten einerseits durch politische Veränderungen, andererseits aber auch durch Erbfälle. Besitzer der Burg Uttenheim waren unter anderem die Herren von Taufers, die Grafschaft Görz, die Habsburger (Kaiser Maximilian I.), das Hochstift Brixen und die Grafen von Wolkenstein-Trostburg.

Als Burgverwalter war um das Jahr 1427 der gekannte Ritter und Minnesänger Oswald von Wolkenstein eingesetzt.

Etwa ab der Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgten die erforderlichen Instandhaltungs- und Renovierungsarbeit nicht mehr oder nur noch notdürftig, sodass die damalige Burg immer mehr zur Burgruine verfallen ist.

Seit dem Jahr 1929 befindet sich die Burgruine Uttenheim in Familienbesitz.

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