Museum Ladin

Die museumladin in St. Martin in Thurn

Oberhalb von St. Martin in Thurn im Südtiroler Gadertal thront das Schloss Thurn. In den historischen Räumen dieses Schlosses ist das Museum Ladin untergebracht.

Das Museum Ladin ist das ladinische Landesmuseum und hält für die Besucher und Interessierten umfangreiche Informationen über die Ladiner und Ladinien bereit. Das Museum gewährt eindrucksvolle Einblicke in die Kultur und Geschichte der Dolomitenladiner. Oftmals wird das Museum auch „museumladin“ geschrieben. Die vollständige Bezeichnung des Museums lautet „Museum Ladin Ćiastel de Tor“.

Die Ausstellungsräume des Museums sind im Schlossturm, dem sogenannten Ćiastel de Tor, verteilt auf drei Stockwerke untergebracht.

Das Museum Ladin wurde im Jahr 2001 eröffnet und gehört seit dem Jahr 2003 zu den Südtiroler Landesmuseen.

Die Ladinien und die Dolomitenladiner

Ladinien umfasst die Gebiete des Gadertals, des Grödner Tals, des Fassatals, Buchenstein und Cortina d´Ampezzo. Schon vor 11.000 Jahren ließen sich die Menschen erstmals in diesem Gebiet nieder. Ein wesentliches Merkmal der Ladiner ist deren Sprache. Hierbei handelt es sich um eine rätoromanische Sprache, welche noch heute in diesen Dolomitentälern vom weit überwiegenden Teil der Einheimischen – heute werden noch etwa 30.000 Dolomitenladiner gezählt – gesprochen wird.

Die Menschen lebten in den Dolomitentälern überwiegend von der Landwirtschaft.

Die Ausstellung im museumladin

Im Museum Ladin wird über die Geschichte Ladiniens, die Sprache, Kultur und die Lebensweise der Dolomitenladiner umfangreich und spannend informiert. Anschaulich sind die Informationen für die Besucher aufbereitet, sodass jeder Besuch des Museums interessant und kurzweilig ist. Die Informationen werden über Bilder, Videos, archäologische Funde und nachgestellten Stuben und Räumen (z. B. die Rußküche) vermittelt.

Ebenfalls werden im Museum Ladin die Wechselbeziehungen zwischen Land- und Lebensweisen aufgegriffen und gezeigt, wie die Dolomitenladiner noch heute im Zeitalter der Globalisierung und des zunehmenden Fremdenverkehrs bestehen können.

Unterteilt ist das Museum Ladin in die Bereiche „Archäologie“, „Sprache Ladiniens“, „Handwerk“, „Geologie“ und „Tourismus und Wirtschaftsgeschichte“.

In den Dolomitentälern reichten meist die Einnahmen aus der Landwirtschaft nicht aus, sodass die Dolomitenladiner ein Handwerk betrieben und dies zum Kunsthandwerk perfektioniert haben. So ist beispielsweise das Gadertal für Truhen bekannt, welche die Einheimischen mit einem unverkennbaren Dekor dekorieren und anschließend exportieren. Einige sehenswerte Werke der Gadertaler Truhentischler sind natürlich ebenfalls im Museum Ladin zu bestaunen. Das Grödner Tal ist für seine Holzschnitzkunst bekannt geworden, welche weltweit verkauft wird. Auch in diese Kunstwerke aus Gröden gibt das Museum Ladin eindrucksvolle Einblicke.

Kontaktdaten und die Öffnungszeiten

Das Museum Ladin Ćiastel de Tor befindet sich in der Torstr. 65, I-39030 St. Martin in Thurn.

Die Internetseite des Museums ist unter: https://www.museumladin.it/ zu erreichen. Telefonisch kann das Museum Ladin unter +39.0474.524062 kontaktiert werden.

Das Museum ist von Mai bis Oktober dienstags bis samstags von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Sonntags ist das Museum von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Montags bleibt das Museum, wie dies bei den meisten Museen Südtirols der Fall ist, geschlossen.

In den Monaten Juli und August – also in den Monaten der Hochsaison – hat das Museum erweiterte Öffnungszeiten. In diesen Monaten ist das Museum montags bis samstags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr und sonntags von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

Museum Ladin Ursus ladinicus

Zum Museum Ladin Ćiastel de Tor gehört auch das Museum Ladin Ursus ladinicus. Dieses Museum befindet sich in St. Kassian und ist nur etwa 18 Kilometer von St. Martin in Thurn entfernt und mit dem Auto in etwa 30 Minuten zu erreichen.

Das Museum Ursus ladinicus beschäftigt sich mit den prähistorischen Höhlenbären der Conturines und der Geologie der Dolomiten.

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