Das Schloss Sonnenburg im Pustertal
Innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino liegt in der Südtiroler Gegend von Bruneck und St. Lorenzen das Schloss Sonnenburg. Gelegen ist das Schloss in der sehr malerischen Umgebung des Pustertales und kommt ganz besonders im Sommer zur Geltung. Doch leider ist nicht mehr viel von dem erhalten, was das Gebäude einst ausgemacht hat. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass dieser Bau ein sehr hohes Alter hat, was durch die romanischen Fenster deutlich wird.
Geschichtliches über Schloss Sonnenburg
Mindestens bis in die Anfangsjahre des 11. Jahrhunderts geht die Geschichte des Schlosses Sonnen zurück. Die einst komplett existierende Burg gehörte dem Lurner und dem Pustertaler Gaugrafen. Dann verstarb der Schwestermann von Graf Volkhold, Aribo. So ging Schloss Suanapurc an den Grafen über, in dessen Händen dieses allerdings nicht lange blieb. In Zusammenhang mit dem Grundbesitz wurde aus dem Schloss eine Schenkung, die an einen Benediktinerorden erfolgte. Sie sollte zu dem Zwecke dienen, dass ein Damenstift errichtet wird. Erste Äbtissin wurde die Tochter von Aribo, Wichburg von Sonnenburg. Etwa 800 Jahre lang dauerte die Grundherrschaft, die die Benediktinerinnen über das Gebiet des Gadertales ausübten. Unter ihrem Wirken wurde ein Gericht in der Gemeinde Enneberg begründet.
Aus der Zeit des 13. Jahrhunderts hat ein Dokument die Zeit überlebt, wobei es um das Sonnenburger Urbar geht. Durch dieses Dokument kann darüber Auskunft gegeben werden, wie damals die geografische Aufteilung im Gadertal gewesen ist.
Neue Zeiten brachen im 15. Jahrhundert an, denn nun war ein Konflikt plötzlich in den Mittelpunkt geraten. Missstimmung kam zwischen dem Bischof von Brixen und der Äbtissin auf. Die Gegner waren hierbei also Nikolaus von Kues und Verena von Stuben. Dabei lag der Vorteil ein wenig auf den Seiten der Äbtissin, da sie Unterstützung bekam. Und die war mit dem Landesfürsten Herzog Siegmund wirklich sehr gut. Ein großes Thema waren damals auch die Abgaben an Sonnenburg. Enneberger Bauern, mit der vorhanden Bereitschaft zur Abgabe, verloren im Rahmen dieser Kämpfe ihr Leben. Schließlich gab es ausreichend Gegner von Sonnenburg.
Mit der Grundherrschaft der Benediktinerinnen war es jedoch um das Jahr 1785 vorbei. Kaiser Joseph II. verfügte die Aufhebung im Rahmen der Säkularisation, auch als Josephinismus bekannt.
Nur zwei Jahre später, im Jahr 1797, begannen die Tiroler Freiheitskämpfe. Sie dauerten bis zum Jahr 1813. In dieser Zeit wurde aus dem Schloss ein Hospital für das Militär. Als diese Zeit vorbei war, stand das Schloss als Armenwohnheim zur Verfügung. Inzwischen ist aus dem Schloss Sonnenburg, dem ehemaligen Kloster Sonnen, ein Hotel geworden. Dieses zieht besonders mit seiner romantischen Lage viele Gäste an. Zu jeder Jahreszeit warten hier die idyllischsten Momente auf die Gäste. Außerdem können sich diese auf die Suche der Geschichte des Schlosses begeben.
Probleme in der Umgebung des Schlosses
Durch das Pustertal führt eine Staatsstraße, die sich im Ausbau befindet. So führt nun ein Tunnel unter dem Schloss Sonnenburg hindurch, dessen Bau zahlreichen Spezialisten ihr ganzes Können abverlangte. Der Tunneldurchstich erfolgte nach langer Arbeit am 25.05.2010 (s. auch: Tunnel unter Sonnenburg durchstochen). Trotz der schwierigen Arbeiten trug das Schloss Sonnenburg durch den Tunnelbau keine nennenswerten Schäden davon.