Schloss Thurn | Gadertal

Das Schloss Thurn im Südtiroler Gadertal

Hoch über der Ortschaft von St. Martin in Thurn im Gadertal in Südtirol thront das mittelalterliche Schloss Thurn. Heute ist das Schloss Thurn ein Ausflugsziel all jener, die sich für Ladinien interessieren; in dem historischen Gemäuer ist nämlich das Museum Ladin untergebracht.

Die ladinische Bezeichnung von Schloss Thurn lautet „Ćiastel de Tor“.

Die Geschichte von Schloss Thurn

Die Geschichte von Schloss Thurn reicht bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Die Dienstleute der Bischöfe von Brixen ließen im Jahr 1230 einen freistehenden Wohnturm mit drei Geschossen errichten.

Später wurde der Wohnturm noch mit einem Palas und einer Umfassungsmauer erweitert, sodass eine Burg- bzw. Schlossanlage entstand. Auch zwei kleinere Rundtürme erweiterten die Schlossanlage.

Das Schloss Thurn war damals der Mittelpunkt des Gerichts „Thurn an der Gader“.

Das Schloss soll – ursprünglichen Annahmen zufolge – an der sogenannten „Quadra“ errichtet worden sein. Hierbei soll es sich nach Lois Craffonara, einem ladinischen Volkskundler, um eine quadratisch angelegte Siedlung gehandelt haben. Hier sollten sich mit der Cardo und Decumanus zwei Hauptachsen gekreuzt haben. Diese Annahme wurde unter Verweis auf das frühmittelalterliche Verfahren der Feldvermessung im Tiroler Alpenraum im Jahr 2005 widerlegt. Die Feldvermessungen führten damals zu schachbrettartigen Flureinteilungen.

1803 kauften Bauern das Schloss Thurn. Dies geschah, nachdem das Gericht Thurn an der Gader nicht mehr in der Herrschaft der Bischöfe war. Die Bauer bzw. dessen Nachkommen bewohnten das Schloss, bis es für die Einrichtung des Museum Ladin umgebaut und hergerichtet wurde.

Museum Ladin

Heute ist im Schloss Thurn das „Museum Ladin“ bzw. „museumladin“, welches zu den Südtiroler Landesmuseen gehört, untergebraucht. Das Museum Ladin wurde im Jahr 2001 eröffnet.

Die abwechslungsreiche und interessante Ausstellung des Museum Ladin erstreckt sich über die drei Etagen des Schlossturms und gibt Einblicke in die Kultur, Archäologie, Geologie und die Sprache Ladiniens. Auch die Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf das ladinische Gebiet rund um das Gadertal, Grödner Tal, Fassatal, Buchenstein und Cortina d´Ampezzo werden im Museum Ladin beleuchtet.

Südlich der Burganlage befindet sich ein Neubau, der für die Verwaltungstätigkeit, aber auch für wechselnde Ausstellungen genutzt wird.

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