Volkskundemuseum Dietenheim

Das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim

Im Südtiroler Pustertal befindet sich in der Nähe der Stadt Bruneck die Ortschaft Dietenheim. Dietenheim ist eine Fraktion der Stadt Bruneck und ist vor allem aufgrund des Südtiroler Landesmuseums für Volkskunde bekannt und lockt die Gäste aus Nah und Fern an. Bei dem Museum handelt es sich um ein Freilichtmuseum.

Das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde gehört zu den Südtiroler Landesmuseen. Zum Volkskundemuseum gehört auch das Südtiroler Weinmuseum in Kaltern und das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei, welches im Schloss Wolfsthurn (Mareit, Ratschings) im Südtiroler Wipptal beheimatet ist.

Allgemeines zum Volkskundemuseum in Dietenheim

Beim Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde handelt es sich um das älteste Landesmuseum von Südtirol. Die Geschichte des Museums hat im Jahr 1975 begonnen, als die Errichtung eines Volkskundemuseums durch die Südtiroler Landesregierung beschlossen wurde. Das Museum wurde dann nach längerer Suche nach einer geeigneten Örtlichkeit rund um den historischen Ansitz Mair am Hof angelegt und im Jahr 1980 eröffnet.

Der Ansitz Mair am Hof ist auch heute noch das prägnanteste Gebäude, das sich am Eingangsbereich des Museums befindet und ein unverwechselbares Aushängeschild des Volkskundemuseums ist.

Auf dem etwa drei Hektar großen Gelände wurden in den Jahren 1977 bis 1993 etwa zwei Dutzend historische Bauwerke aufgebaut werden, welche aus ganz Südtirol stammen. Die Gebäude wurden Stein für Stein an ihrem ursprünglichen Erbauungsort abgetragen und auf dem Museumsgelände wieder originalgetreu aufgebaut.

Der Ansitz Mair am Hof (in diesem war früher die Landwirtschaftsschule und die Haushaltungsschule untergebracht) konnte mit dem angegliederten Wirtschaftsgebäude in das Museum integriert werden.

Das Volkskundemuseum in Dietenheim zeigt die Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsweisen vergangener Tage von Bauern, Landadel, Kleinhäusler und ländlichen Handwerkern.

  • Volkskundemuseum Dietenheim
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Der Außenbereich/Freilichtbereich

Im großzügig angelegten Außenbereich sind etwa zwei Dutzend historische Gebäude, die teilweise ein beträchtliches Alter aufweisen. Bei den Gebäuden handelt es sich um alte Bauernhöfe, landwirtschaftliche Nebengebäude und Handwerksstätten. Die ältesten Gebäude stammen aus dem 15. Jahrhundert.

In den Außenbereich gelangen die Besucher über den Barockgarten; der Außenbereich ist thematisch in die Bereiche „Landadel“, „Bauern“, „Mühlen und Handwerk“, „Kleinhäusler“ und „Alm“ untergliedert.

Die alten Gebäude lassen die Besucher in die Lebensweise der Menschen vor einigen Jahrhunderten eintauchen. So sind hier beispielsweise eine Brechelhütte nach Ahrntaler Art, ein Futterhaus, ein Schlafkasten, eine Stallscheune mit Strohdach und ein Wohnhaus aus dem Sarntal zu sehen. Die Gebäude können selbstverständlich auch betreten und von innen besichtigt werden. So ist die eine oder andere Stube sehr interessant, mit denen ein Einblick gegeben wird, wie die Wohnräume damals eingerichtet waren. Typisch waren hier insbesondere der in der Stube vorhandenen Ofen, die Ofenbrücke oder auch der Herrgottswinkel.

Eine Mühle, eine Schmiede und sogar eine kleine Kapelle runden die Palette der historischen Gebäude ab.

Ausstellung im Ansitz Mair am Hof

Der Ansitz Mair am Hof stammt aus dem 17. Jahrhundert und gilt als Herzstück des Volkskundemuseums in Dietenheim. In dem von der Familie von Sternbach erbauten Ansitz wird die damalige Lebensform des Landadels – also der Oberschicht, die in den damals bäuerlich geprägten Gegenden weit in der Unterzahl war – gezeigt.

Heute ist vom damaligen Bestand im Ansitz Mair am Hof leider nur noch wenig erhalten geblieben. So kann beispielsweise die Hauskapelle besichtigt werden, welche dem Heiligen Antonius geweiht wurde. Sehenswert ist auch die holzgetäfelte Gesindestube.

Im Ansitz Mair am Hof ist neben einer Dauerausstellung zur Volksreligion auch eine Zithernsammlung und eine Gurten- und Trachtenausstellung zu sehen.

Neben dem Ansitz Mair am Hof befindet sich das Wirtschaftsgebäude. Hierbei handelt es sich um eine dreistöckige, mächtige Stallscheune, in der alte Arbeitsgeräte ausgestellt werden. In dieser Scheune sind neben Geräten, die im Ackerbau, in der Grünlandwirtschaft und in der Viehzucht eingesetzt wurden oder auch noch werden, auch größeren Ausstellungsstücke zu bestaunen. Zu diesen gehören unter anderem auch Kutschen, Schlitten und weitere Fahrwerke. Videos, welche auf einer Großbildleinwand gezeigt werden, geben Einblicke in die damalige harte Arbeit des Bauernstandes.

Sonderausstellungen im Volkskundemuseum

Im Volkskundemuseum werden auch Sonderausstellungen gezeigt. Die Sonderausstellungen greifen unterschiedliche Themen auf, haben jedoch allesamt gemeinsam, dass ein starker lokaler Bezug vorhanden ist.

So beschäftigte sich in der Vergangenheit beispielsweise die Sonderausstellung „Verschlossen und verriegelt“ mit der kulturellen Bedeutung von Schloss und Schlüssel. Eine andere Sonderausstellung, die Ausstellung „Socken, Stutzen, Strümpfe“, zeigte einem Streifzug durch die Kulturgeschichte der Beinbekleidung.

Die Sonderausstellung im Jahr 2021/2022 „Huckepack“ beschäftigte sich mit dem Thema „Transport auf dem Rücken“.

Anreise und Öffnungszeiten

Das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde befindet sich in der Herzog-Diet-Str. 24, I-39031 Dietenheim (Bruneck).

Das Museum ist jährlich vom 15.04 bis 31.10. geöffnet. An den Wochentagen Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen ist das Museum von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

Der letzte Einlass in das Museum ist bis eine Stunde vor Schließung möglich.

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