Kasern | Prettau

Kasern, eine Fraktion von Prettau, der nördlichsten Gemeinde Südtirols

Kasern ist ein kleiner Weiler, der in der nördlichsten Gemeinde von Südtirol – der Gemeinde Prettau – liegt. Der kleine Ort liegt nördlich von Prettau und damit im Talschluss des Ahrntals. Aufgrund der geographischen Lage ist Kasern das nördlichste Dorf Südtirols und damit auch das nördlichste Dorf von ganz Italien.

Von den etwa 530 Einwohnern, die die Gemeinde Prettau vorzuweisen hat, wohnen etwa 100 Einwohner in Kasern. Auf Italienisch wird Kasern „Casere“ bezeichnet.

In Kasern endet auch die durch vom Tauferer Tal kommende und durch das Ahrntal führende Staatsstraße SS 621. Am Ende dieser Straße befindet sich – bei der Informationsstelle des Naturparks Rieserferner-Ahrn – ein Parkplatz und die weiteren Wege können nur noch zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad weitergegangen bzw. weitergefahren werden.

Kasern liegt auf einer Höhe von 1.580 Metern über dem Meeresspiegel.

Informationsstelle Naturpark Rieserferner-Ahrn

Direkt am Talschluss von Kasern befindet sich beim öffentlichen Parkplatz die Informationsstelle des Naturparks Rieserferner-Ahrn mit dem Informationsbüro. Beide Einrichtungen sind in einem Gebäude beherbergt.

Das Informations- bzw. Touristenbüro ist im Erdgeschoss untergebracht. Gäste können in diesem Informationsbüro sämtliche touristische Informationen rund um das Südtiroler Ahrntal erhalten. Ebenfalls werde Gäste durch das Informationsbüro auch bei der Suche einer Unterkunft unterstützt.

Wer sich über das Ahrntal – insbesondere über das hintere Ahrntal – informieren möchte, der sollte auch einmal das Untergeschoss aufsuchen. Ein Kurzfilm über den Naturpark Rieserferner-Ahrn wird in einem modernen Kinoraum gezeigt. Es werden Filme mit dem Titel „Panorama Prettau“ und „Prettauer Leben“ (in diesem Film kommen auch einige Einwohner von Prettau zu Wort) gezeigt. Der Mittelpunkt der Ausstellung sind vier grenzüberschreitende Wege, die über die Vielfalt von Natur und Geschichte dieses besonderen Landstrichs informieren.

  • Kasern Heilig Geist
  • Kasern Kreuz
  • Kasern Wegkreuz

Geschichtliches zu Kasern

Die Geschichte des Ortes Kasern begann mit dem Ahrntaler Tauernhaus. Hierbei handelt es sich um das heutige Berghotel Kasern. Das Ahrntaler Tauernhaus beherbergte damals Reisende, die die Tauernübergänge Birnlücke und Krimmler Tauern überquerten. Die erste urkundliche Erwähnung von Kasern stammt aus dem Jahr 1529.

Heute haben Urlaubsgäste noch weiterhin mit dem Berghotel Kasern ein Urlaubsdomizil. Gäste kommen jedoch in den letztgelegenen Ort des Ahrntals vorwiegend deshalb, um hier die Ausflüge in die umliegende Bergwelt zu starten.

Die Wallfahrtkirche Heilig Geist

Eine der bekanntesten Wallfahrtskirchen von ganz Südtirol ist die Wallfahrtskirche Heilig Geist in Prettau, die vom Wanderparkplatz in etwa 15 bis 20 Minuten zu Fuß erreicht werden kann. Die Kirche ist zugleich die nördlichste Kirche von Südtirol und damit von Italien.

Das kleine Kirchlein (auf Italienisch: Chiesa del Santo Spirito) liegt idyllisch inmitten der grünen Wiesen auf einer Höhe von 1.619 Metern über dem Meeresspiegel. Zahlreiche Wanderer, die diese Stelle im Talschluss des Ahrntals passieren, statten der Heilig-Geist-Kirche auch einen Besuch ab.

Die Kirche wurde im Jahr 1455 vom damaligen Fürstbischof von Brixen, Kardinal Nikolaus Cusanus (Nikolaus von Kuens) zu Ehren des Heiligen Geistes geweiht. Nachdem das gesamte Gebiet vom Bergbau geprägt war, suchten das Gotteshaus zahlreiche Knappen auf, was zur Folge hatte, dass die Kirche schon bald zu klein wurde und einige Jahrzehnte nach deren Weihung vergrößert werden musste. Da der Besuch der Kirche mit der Gewinnung von Ablässen verbunden war, wurde die Heilig-Geist-Kirche in Prettau schon sehr zeitig zur Wallfahrtskirche.

Die Kirche verfügt über ein Langhaus mit einen Netzrippengewölbe. Der Kirchturm – ein Spitzturm – befindet sich im Westen. Im Chor der Kirche sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert zu bestaunen, auf denen der Heilige Geist, die Heilige Ursula und eine Marienkrönung zu sehen ist.

Eine Besonderheit in der Kirche ist das durchschossene Kreuz. Ein Schütze, so weiß die Legende zu berichten, hatte das Kreuz mit dem Christus als Zielscheibe genutzt. Der Schütze wurde später auf dem Schützenfest zum besten Schützen gekürt und erhielt dafür als Preis einen Jungstier. Auf dem Nachhauseweg, als der Schütze mit seinem Jungstier das durchschossene Kreuz passierte, wurde das Tier wild und durchbohrte mit seinen Hörnern das Herz des Schützen.

Hinter der Kirche ragt ein Felsen in die Höhe, welcher dem Kirchengebäude Schutz vor Unwettern, insbesondere vor Lawinen, gibt. In diesem Felsen befindet sich eine Spalte. Diese wurde als „Schliefstein“ genutzt. Man glaubt, dass man durch das Hindurchkriechen durch diese Spalte seine Sünden abstreifen und sich von ihnen befreien konnte.

Eine weitere Legende, welche im Zusammenhang mit der Kirche verbunden ist, berichtet, weshalb die Kirche genau an diesem Ort erbaut wurde. Die Menschen hörten an dieser Stelle unter der Erde eine läutende Glocke. Daraufhin begannen die Menschen an dieser Stelle zu graben und fanden schließlich ein Bildnis des Heiligen Geistes.

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