Kematen | Sand in Taufers

Kematen, eine Fraktion der Gemeinde Sand in Taufers

Kematen ist ein Ort innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal. Zugleich ist Kematen eine Fraktion der Gemeinde Sand im Taufers innerhalb der Südtiroler Ferienregion Tauferer Ahrntal.

Von den insgesamt etwa 5.750 Einwohner, die die Gemeinde Sand in Taufers insgesamt zählt, wohnen in Kematen etwa 580 Einwohner (Stand 31.12.2022: 581 Einwohner).

Die italienische Bezeichnung von Kematen lautet „Caminata di Tures“.

Die geographische Lage

Kematen liegt im Tauferer Tal etwa 2,5 Kilometer in südöstlicher Richtung von Sand in Taufers entfernt und damit am nördlichen Talschluss des Tauferer Bodens. Gegen Süden öffnet sich das Tauferer Tal, womit sich auch südlich von Kematen die Landschaft großräumig öffnet.

Mühlen in Taufers (ebenfalls eine Fraktion der Gemeinde Sand in Taufers) befindet sich westlich von Kematen. Die Ortschaft Uttenheim (Gemeinde Gais) befindet sich südlich von Kematen in einer Entfernung von etwa fünf Kilometer Entfernung.

Die Ortschaft Kematen liegt auf einer Höhe von 850 Metern über dem Meeresspiegel. Die Ahr fließt direkt an Kematen vorbei.

Sehenswertes in Kematen

Reinbach Wasserfälle

Eine der größten Sehenswürdigkeit von Kematen sind die Reinbach Wasserfälle, die sich nördlich des Ortszentrums befinden. Bei den Reinbach Wasserfällen – auch Reiner Wasserfälle genannt – handelt es sich um die größten und bedeutendsten Wasserfälle des gesamten Ahrntals, weshalb diese sehr gerne als Ausflugsziel gewählt werden.

Der im Naturpark Rieserferner Ahrn entspringende Gebirgsbach führt über Rein in Taufers bis zur Ahr. In der Toblschlucht müssen die Wassermassen drei Fallstufen überwinden, wodurch die großen Wasserfälle entstehen. Die unterste Fallstufe hat eine Höhe von etwa zehn bis 15 Meter, der mittlere und obere Fallstufe eine Höhe von etwa 50 Meter. Anzumerken dabei ist, dass es sich „nur“ bei der untersten und mittleren Fallstufe um einen natürlichen Wasserfall handelt. Die oberste Fallstufe wurde für die Energiegewinnung künstlich angelegt, indem hierfür ein Teil des Wassers vom Reiner Bach abgeleitet wird.

Ein Erlebnis der besonderen Art ist eine Fahrt bzw. ein Flug mit der Fly-Line Wasserfälle. Von dem oberen Wasserfall führt eine Art Seilbahn nach unten, in der die Fahrgäste in einem Sitzgurt an das Schienensystem gehängt werden und die Wasserfälle während der Fahrt quasi aus der Vogelperspektive betrachten können. Die Talstation der Fly-Line befindet sich in der Nähe des unteren Wasserfalls.

Der Franziskusweg

Beim Franziskusweg handelt es sich um einen Besinnungsweg, der sich in Kematen befindet und vom Ortsteil Winkel, der sich nördlich des Hauptortes befindet, zur Franz- und Klarakapelle mit einer Burgruine – der sogenannten Toblburg – führt. Die Kapelle wurde im Jahr 1982 restauriert, was auch zur Folge hatte, dass der Franziskusweg angelegt wurde.

Der Franziskusweg führt an den Wasserfällen, die sich zwischen Sand in Taufers und Rein in Taufers befinden, vorbei. Der Beginn des Franziskuswegs ist in Bad Winkel beim Parkplatz der Wasserfall-Bar und führt an den drei Wasserfällen und an insgesamt zehn Besinnungspunkten vorbei. Am letzten bzw. höchsten Wasserfall befindet sich eine Brücke, über die man auf die andere Flussseite gelangt. An der Stelle, an der sich der Weg teilt, geht man rechterhand weiter zur Burgruine bzw. Toblburg mit dem kleinen Gotteshaus. Bei der Franz- und Klara-Kapelle hat man das Ziel des Franziskusweges erreicht und kann den Rückweg in umgekehrter Reihenfolge antreten.

Schafwollmuseum

Mit dem Schafwollmuseum befindet sich in Kematen (Ortsteil Bad Winkel) kleines, aber sehr sehenswertes Museum. In dem Museum wird gezeigt, wie aus der gewonnenen Schafwolle Garne und Loden hergestellt wurde, die Grundlage für die Herstellung von Kleidung war. In der Vergangenheit hatte die Schafwolle eine immens hohe Bedeutung, als die Bevölkerung noch selbst ihre Kleidung herstellen musste und keine industriell gefertigte Kleidung kaufen konnte.

Der Hofschank „Goasroscht“

Eine empfehlenswerte Einkehrmöglichkeit in Kematen (Ortsteil Bad Winkel) bietet der Hofschank „Goasroscht“. Hier können sich die Gäste speziell an warmen Sommertagen erfrischen oder auch die Produkte aus Ziegenmilch verköstigen.

Am Hofschank ist auch ein Hofladen und eine Käserei (Ziegenkäserei) angegliedert. In dem Laden können die selbst hergestellten Produkte, die vornehmlich von der eigenen Ziegenmilch produziert werden, erworben werden.

Die Kirche in Kematen

Kirche St. Nikolaus

In Kematen befindet sich die Kirche St. Nikolaus. Das Gotteshaus wurde erstmals im Jahr 1296 erwähnt und dem Heiligen Nikolaus geweiht.

Beim Altar der Kirche handelt es sich um einen vom Kunsttischler Stauder aus Sexten (Hochpustertal) geschaffenen neugotischen Altar aus dem Jahr 1853. Der Maler Johann Baptist Oberkofler aus dem Ahrntal hat das Deckengewölbe über dem Altarraum geschaffen.

Die Wandmalereien sind Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden und wurden im Rahmen von Restaurierungsarbeiten 1996/1997 freigelegt.

Kapelle St. Walburg

Südlich von Kematen befindet sich auf einer Anhöhe die St. Walburg-Kapelle. Die Kapelle kann von Kematen über den sogenannten Sagenweg in etwa einer halben Stunde per Fuß erreicht werden. Bei der Kapelle handelt es sich um ein gotisches Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert (die Weihung erfolgte im Jahr 1433).

Dort, wo sich die Kapelle befindet, stand zuvor eine Burg. Mauerreste dieser Burg sind heute noch im Gemäuer der Kapelle vorhanden.

Die Einheimischen nennen die Kapelle oftmals „Walburg-Stöckl“.

Die Kapelle St. Walburg war lange Zeit ein bekannter und beliebter Wallfahrtsort, was auch dazu führte, dass die Kirche mit bedeutenden Sakralwerken ausgestattet werden. Die Originale sind heute allerdings nicht mehr in der Kirche, nachdem es einige Diebstahlversuche gegeben hat.

Pestkapelle in Bad Winkel

Im Ortsteil Bad Winkel befindet sich eine kleine Pestkapelle.

Weitere Artikel zum Thema:

Ferienregion Hochpustertal

Das östlichste Feriengebiet innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal ist die Ferienregion Hochpustertal. Dieser Teil des Pustertals – des grünen Tales von Südtirol – wird vor allem durch die Dolomiten geprägt. Hier stehen beispielsweise die weltberühmten Drei Zinnen, der Paternkofel oder der Seekofel, an dessen Fuße der Pragser Wildsee liegt. Die Dolomiten werden aufgrund ihres hellen Gesteins auch als die „bleichen Berge“ bezeichnet. Die UNESCO erkannte die Dolomiten aufgrund ihrer Einzigartigkeit als Weltnaturerbe an.

Wer seinen Urlaub im Hochpustertal verbringt, kann diesen inmitten des Herzens der Dolomiten genießen. Das Hochpustertal wird von den Dolomiten maßgeblich geprägt und bietet eindrucksvolle Wander- und Kletterrouten an. Dass es sich bei diesem Teil von Südtirol um eine besonders schützenswerte Landschaft handelt zeigt sich schon an der Tatsache, dass sich hier mit dem Naturpark Drei Zinnen (hier früher: Naturpark Sextener Dolomiten) und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags gleich zwei Naturparke befinden.

Im Feriengebiet Hochpustertal liegen die bekannten Urlaubsorte Innichen, Toblach, Niederdorf, Sexten und Pragser Tal.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Tauferer Ahrntal

Das Tauferer Ahrntal ist das nördlichste Tal in Südtirol und besteht eigentlich aus zwei Tälern – dem Tauferer Tal und dem Ahrntal. Das Tauferer Tal erstreckt sich von Bruneck bis nach Sand in Taufers. Das Ahrntal beginnt bei Sand in Taufers und erstreckt sich bis zur Staatsgrenze nach Österreich.

Die Beliebtheit der Ferienregion Tauferer Ahrntal ist auf die Berge zurückzuführen, die sich hier befinden. Mehr als 80 Gipfel haben hier eine Höhe von mehr als 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist mit einer Höhe von 3.499 Metern die Dreiherrenspitze.

In der Ferienregion Tauferer Ahrntal liegen die Urlaubs- bzw. Ferienorte Sand in Taufers, Prettau, Ahrntal und Mühlbach-Leppach. Darüber hinaus befindet sich in der Ferienregion der Naturpark Rieserferner-Ahrn. Der Naturpark, der seinen Namen von der Rieserfernergruppe erhalten hat, hat eine Größe von zirka 32 Hektar und ist damit Südtirols zweitgrößter Naturpark.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Kronplatz

Einer der bekanntesten Dolomitengipfel Südtirols ist der Kronplatz. Der Kronplatz hat eine Höhe von 2.257 Meter über dem Meeresspiegel und hat der Ferienregion Kronplatz ihren Namen gegeben.

Vor allem Wintersportlern ist die Ferienregion Kronplatz ein Begriff. Hier finden Skifahrer und Snowboarder ein Paradies vor. Nicht umsonst machen die Hänge des Kronplatzes diesen zu einem der beliebtesten und größten Skigebiete von ganz Südtirol.

In der Ferienregion Kronplatz befinden sich mit den Naturpark Fanes-Sennes-Prags, dem Naturpark Puez-Geisler und dem Naturpark Rieserferner Ahrn gleich drei Naturparke, welche für die Urlauber und Feriengäste einmalige Ausflugsziele bieten und besten Erholungswert garantieren.

In der Ferienregion Kronplatz liegen folgende Gemeinden und Urlaubsorte: Olang, Antholzertal, Gsiesertal, Kiens, Pfalzen, Rasen im Antholzertal, Gais-Uttenheim, Terenten, Sankt Vigil in Enneberg, Welsberg-Taisten, Sankt Martin in Thurn, Percha und Sankt Lorenzen und die Stadt Bruneck.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Hochabtei/Alta Badia

Eine Ferienregion des Pustertals ist die Ferienregion Hochabtei/Alta Badia. Diese Ferienregion befindet sich im südlichen Gadertal. Da diese Gegend ladinischen Ursprungs ist und diese Sprache in den Gemeinden auch heute noch gesprochen wird, ist die Ferienregion Hochabtei meist unter deren ladinischen Bezeichnung „Alta Badia“ bekannt („Hochabtei“ heißt auf Ladinisch „Alta Badia“).

Geographisch liegt Alta Badia im Südosten von Südtirol. Das Fassatal, Cortina, das Pustertal und das Grödner Tal grenzen an Alta Badia an. Im Feriengebiet Hochabtei/Alta Badia liegen die Orte Abtei, Wengen und Corvara.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals

Ferienregion Gitschberg Jochtal

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal liegt am Übergang vom Südtiroler Eisacktal in das Pustertal. Daher liegen einige Ferienorte, die zur Ferienregion Gitschberg Jochtal gehören, noch im Eisacktal.

Namensgeber der Ferienregion ist der 2.512 Meter hohe Gitschberg, der zur Untergruppe der Zillertaler Alpen gehört.

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal zählt insgesamt acht Ferienorte. Innerhalb des Pustertals liegen Vintl, das Südtiroler Sonnendorf Terenten und das Pfunderer Tal.

Lesen Sie auch: Feriengebiete des Pustertals