Innichen

Innichen im Hochpustertal

Innichen ist eine Marktgemeinde, welche im Südtiroler Hochpustertal liegt. Zu Innichen zugehörig sind die Fraktionen Winnebach, Innichberg und Vierschach. Das Gemeindegebiet von Innichen erstreckt sich über eine Höhe von etwa 1.110 bis 3.150 Metern über dem Meeresspiegel. Das Zentrum von Innichen liegt auf einer Höhe von 1.175 Metern.

Innichen wird auf Italienisch „San Candido“ genannt. Betrachtet man die Zahl der Einwohner mit italienischer Muttersprache, wird sicherlich ein Großteil der Bevölkerung den Ort Innichen nennen. Denn von den etwa 3.200 Einwohnern Innichens haben etwa 85 Prozent der Einwohner Deutsch als Muttersprache. Fast 15 Prozent zählen zur italienischen Sprachgruppe, während ein verschwindend geringer Anteil von 0,4 Prozent Ladinisch als Muttersprache hat.

Die Geschichte von Innichen

Innichen ist heute ein beliebter und auch bekannter Urlaubsort in den Sextener Dolomiten. Kommt man in den Ort, kann man sich die enorm lange Geschichte, auf die der Ort bereits zurückblicken kann, kaum vorstellen. Denn die Gründung von Innichen hat schon im 4. Jahrhundert vor Christus seine Anfänge genommen. Zu jener Zeit ließen sich hier keltische Stämme nieder, um ihre Viehzucht und den Ackerbau zu betreiben.

Durch das heutige Gemeindegebiet von Innichen führte später auch die „Via Iulio Augusta“, die Römerstraße, die Augsburg und Aquileia miteinander verband. Nachdem die Römer im Jahr 15 vor Christus die Provinzen Rätien und Noricum, zu der auch Innichen gehörte, erobert hatten, spielte für sie Innichen eine bedeutende Rolle. Heute geht man davon aus, dass die Römer in Innichen eine Militärstation gegründet hatten.

Auch in den folgenden Jahrhunderten gab es rund um das Gemeindegebiet Innichens stets nennenswerte Ereignisse. So hatten beispielsweise die Slawen und die Bajuwaren im Hochpustertal im 6. Jahrhundert tragische Kämpfe geführt. Doch das heutige Innichen ist auf eine Schenkung von Tassilo III. zurückzuführen. Er schenkte im Jahr 769 nach Christus dem Abt Atto von Scharnitz ein Stück Land, in welchem Abfaltersbach und Welsberg liegt. Als Auflage seiner Schenkung machte Tassilo III, dass zur Missionierung ein Benediktinerkloster gegründet wird. Dies war der Grundstein des heutigen Innichens, womit die Gemeinde das älteste Stift Tirols ist. Zudem zählt Innichen zu den ältesten Bajuwarischen Siedlungen Tirols.

Innichen als beliebter Urlaubsort

Für Innichen ist der Fremdenverkehr ein bedeutender Wirtschaftszweig. Genau wie Innichen alles tut, um für die Gäste zu werben, wissen im umgekehrten Fall die Gäste, was sie an dem Ort und seiner einmaligen Umgebung haben. Alleine die Anzahl der Gästebetten, die Innichen für seine Gäste vorhält, spricht für sich. Mehr als 2.500 Gästebetten, welche von Pensionen bis hin zu gehobenen Hotels angeboten werden, laden die Gäste zu jeder Jahreszeit nach Innichen ein.

Innichen liegt „im Herz“ der Sextener Dolomiten, deren Nachbargemeinden ebenfalls die bekannten Orte Sexten, Toblach, Sillian und Innervillgraten sind. Geographisch liegt Innichen im östlichsten Teil des Pustertals direkt an der Grenze zu Österreich. Der Ort wird von der Drau, einem Fluss, der am Toblacher Feld entspringt, durchflossen.

Die bekannten und attraktiven Sextener Dolomiten – hier befinden sich auch die weltberühmten Drei Zinnen – liegen sprichwörtlich vor den Toren Innichens und laden Winter- wie auch Sommergäste und –urlauber ein. Wandern, Klettern und Mountainbiken kann in dieser Gegend in Hülle und Fülle unternommen werden. Vor allem Radfahrer bringen Innichen stets mit dieser sportlichen Betätigung in Verbindung. Denn hier beginnt ein Fahrradweg, der „Drauradweg“, der bis nach Lienz in Österreich führt und relativ bekannt ist. Im Winter hingegen bietet das Skigebiet Haunold und das Skigebiet Helm beste Voraussetzungen für alle Wintersportler.

Sehenswürdigkeiten von Innichen

Wer sich einmal in Innichen aufhält, kann hier eine Reihe an Sehenswürdigkeiten besichtigen. Sehenswert ist bereits der Ortskern von Innichen. Hier sind zahlreiche Geschäfte und Einkaufsstraßen zu finden. Die Häuser mit ihren herrlich hergerichteten Fassaden im Tiroler Stil, geben Innichen seinem besonderen Charme. Im Hintergrund wird der eine oder andere Blick auf die Sextener Dolomiten gewährt, was ein weiteres Merkmal von Innichen darstellt.

Ein besonderer, bekannter Platz in Innichen ist der St. Michaelsplatz. An diesem Platz laden etliche Cafés ein, die Gegend auf einer Terrasse zu genießen und nach einer guten Tasse Kaffee  die Vorzüge der Einkaufsstraße einmal selbst zu erleben.

Pfarrkirche „Zum Heiligen Michael“

Direkt am Michaelsplatz befindet sich die Pfarrkirche „Zum Heiligen Michael“, die dem Platz seinen Namen gab. Die Pfarrkirche wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet, hat allerdings Züge des Rokokostils vorzuweisen; die Kirche wurde etwa um das Jahr 1735 barockisiert.

Die Ansicht der Kirche wird größtenteils durch die geschwungenen Fensterformen und die auffallend prächtige Hauptfassade bestimmt. Die Pfarrkirche „Zum Heiligen Michael“ zählt als ein Barockjuwel, welches auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Besucher Innichens erfahren sollte.

Romanische Stiftskirche

Sehenswert in Innichen ist auch die Romanische Stiftskirche. Der Bau der Kirche zählt zu den schönsten Sakralbauten des gesamten Ostalpenraums und wurde im – wie der Name der Kirche bereits verrät – romanischen Stil errichtet. Der Glockenturm der Stiftskirche wurde „erst“ in den Jahren zwischen 1320 und 1326 gebaut. Der Anblick der Stiftskirche erinnert ein wenig an eine Burg, da diese doch sehr mächtig erbaut wurde. Dies war allerdings auch die Intention der Erbauer, die die Kirche als starke Gottesburg ansahen.

Museum des Stiftes Innichen

In der Attostraße befindet sich das Museum des Stiftes Innichen. Hier wird die Geschichte des Stiftes Innichen, das vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet wurde, aufgezeigt. Das Angebot, welches in dem Museum geboten wird, ist zwar relativ gut überschaubar, stellt jedoch die Leistungen des Stiftes bemerkenswert gut dar.

Das Beinhaus

Das Beinhaus in Innichen ist ein Denkmal, welches nach dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde. Obwohl dieses Denkmal – errichtet von den italienischen Faschisten – umstritten ist, sollte dieses dennoch seine Aufmerksamkeit bekommen. Umstritten ist das Denkmal deshalb, da hierher Soldaten, die bereits auf anderen, weit entfernten Kriegerfriedhöfen bestattet waren, umgebettet wurden.

Dolomythos

Dolomythos ist ein Museum in Innichen, welches den Besuchern die Sagen, Mythen und Legenden, welche es rund um die Dolomiten gibt, näher bringen möchte. So gut wie alles, was in irgendeiner Art und Weise mit den Dolomiten zu tun hat, kann man in diesem Museum eindrucksvoll erfahren. Von der Entstehung der Dolomiten bis zur heutigen Zeit, aber auch bis zur Bevölkerung rund um die „bleichen Berge“, wie die Dolomiten auch gerne genannt werden, kann man hier sein Wissen zu den Bergen erweitern, die im Jahr 2009 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurden.

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Ferienregion Hochpustertal

Das östlichste Feriengebiet innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal ist die Ferienregion Hochpustertal. Dieser Teil des Pustertals – des grünen Tales von Südtirol – wird vor allem durch die Dolomiten geprägt. Hier stehen beispielsweise die weltberühmten Drei Zinnen, der Paternkofel oder der Seekofel, an dessen Fuße der Pragser Wildsee liegt. Die Dolomiten werden aufgrund ihres hellen Gesteins auch als die „bleichen Berge“ bezeichnet. Die UNESCO erkannte die Dolomiten aufgrund ihrer Einzigartigkeit als Weltnaturerbe an.

Wer seinen Urlaub im Hochpustertal verbringt, kann diesen inmitten des Herzens der Dolomiten genießen. Das Hochpustertal wird von den Dolomiten maßgeblich geprägt und bietet eindrucksvolle Wander- und Kletterrouten an. Dass es sich bei diesem Teil von Südtirol um eine besonders schützenswerte Landschaft handelt zeigt sich schon an der Tatsache, dass sich hier mit dem Naturpark Drei Zinnen (hier früher: Naturpark Sextener Dolomiten) und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags gleich zwei Naturparke befinden.

Im Feriengebiet Hochpustertal liegen die bekannten Urlaubsorte Innichen, Toblach, Niederdorf, Sexten und Pragser Tal.

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Ferienregion Tauferer Ahrntal

Das Tauferer Ahrntal ist das nördlichste Tal in Südtirol und besteht eigentlich aus zwei Tälern – dem Tauferer Tal und dem Ahrntal. Das Tauferer Tal erstreckt sich von Bruneck bis nach Sand in Taufers. Das Ahrntal beginnt bei Sand in Taufers und erstreckt sich bis zur Staatsgrenze nach Österreich.

Die Beliebtheit der Ferienregion Tauferer Ahrntal ist auf die Berge zurückzuführen, die sich hier befinden. Mehr als 80 Gipfel haben hier eine Höhe von mehr als 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist mit einer Höhe von 3.499 Metern die Dreiherrenspitze.

In der Ferienregion Tauferer Ahrntal liegen die Urlaubs- bzw. Ferienorte Sand in Taufers, Prettau, Ahrntal und Mühlbach-Leppach. Darüber hinaus befindet sich in der Ferienregion der Naturpark Rieserferner-Ahrn. Der Naturpark, der seinen Namen von der Rieserfernergruppe erhalten hat, hat eine Größe von zirka 32 Hektar und ist damit Südtirols zweitgrößter Naturpark.

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Ferienregion Kronplatz

Einer der bekanntesten Dolomitengipfel Südtirols ist der Kronplatz. Der Kronplatz hat eine Höhe von 2.257 Meter über dem Meeresspiegel und hat der Ferienregion Kronplatz ihren Namen gegeben.

Vor allem Wintersportlern ist die Ferienregion Kronplatz ein Begriff. Hier finden Skifahrer und Snowboarder ein Paradies vor. Nicht umsonst machen die Hänge des Kronplatzes diesen zu einem der beliebtesten und größten Skigebiete von ganz Südtirol.

In der Ferienregion Kronplatz befinden sich mit den Naturpark Fanes-Sennes-Prags, dem Naturpark Puez-Geisler und dem Naturpark Rieserferner Ahrn gleich drei Naturparke, welche für die Urlauber und Feriengäste einmalige Ausflugsziele bieten und besten Erholungswert garantieren.

In der Ferienregion Kronplatz liegen folgende Gemeinden und Urlaubsorte: Olang, Antholzertal, Gsiesertal, Kiens, Pfalzen, Rasen im Antholzertal, Gais-Uttenheim, Terenten, Sankt Vigil in Enneberg, Welsberg-Taisten, Sankt Martin in Thurn, Percha und Sankt Lorenzen und die Stadt Bruneck.

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Ferienregion Hochabtei/Alta Badia

Eine Ferienregion des Pustertals ist die Ferienregion Hochabtei/Alta Badia. Diese Ferienregion befindet sich im südlichen Gadertal. Da diese Gegend ladinischen Ursprungs ist und diese Sprache in den Gemeinden auch heute noch gesprochen wird, ist die Ferienregion Hochabtei meist unter deren ladinischen Bezeichnung „Alta Badia“ bekannt („Hochabtei“ heißt auf Ladinisch „Alta Badia“).

Geographisch liegt Alta Badia im Südosten von Südtirol. Das Fassatal, Cortina, das Pustertal und das Grödner Tal grenzen an Alta Badia an. Im Feriengebiet Hochabtei/Alta Badia liegen die Orte Abtei, Wengen und Corvara.

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Ferienregion Gitschberg Jochtal

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal liegt am Übergang vom Südtiroler Eisacktal in das Pustertal. Daher liegen einige Ferienorte, die zur Ferienregion Gitschberg Jochtal gehören, noch im Eisacktal.

Namensgeber der Ferienregion ist der 2.512 Meter hohe Gitschberg, der zur Untergruppe der Zillertaler Alpen gehört.

Die Ferienregion Gitschberg Jochtal zählt insgesamt acht Ferienorte. Innerhalb des Pustertals liegen Vintl, das Südtiroler Sonnendorf Terenten und das Pfunderer Tal.

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