Burg Taufers

Die Burg Taufers im Tauferer Ahrntal, Südtirol

Am Übergang vom Tauferer Tal in das Ahrntal befindet sich die Gemeinde Sand in Taufers. Sand in Taufers wiederum befindet sich in Südtirol innerhalb der Bezirksgemeinschaft Pustertal.

Eines der bedeutendsten Bauwerke von Sand in Taufers ist die Burg Taufers, welche über dem Ort thront und bereits von weitem zu sehen ist. Die erhabene Lage der Burg Taufers bedeutet damit auch, dass sich von der Burganlage einen hervorragenden Blick auf Sand in Taufers und Tauferer Tal bietet.

Allgemeines zur Burg Taufers

Bei der Burg Taufers – auf Italienisch: Castello di Tures – handelt es sich um eine Höhenburg, die auf einer Höhe von 957 Metern über dem Meeresspiegel liegt und auf einem Felsrücken errichtet wurde. Die Burganlage befindet sich am nördlichen Rand von Sand in Taufers. Teilweise wird die Burg Taufers auch als „Schloss Taufers“ bezeichnet.

Die Burg Taufers ist noch weitgehend erhalten. So können sich Interessierte die Burganlage mit dem Burggarten und einigen Räume im Rahmen einer – kostenpflichtigen – Führung ansehen. Ein Teil der insgesamt 64 Kammern bzw. Räume wurde leider nicht erhalten und kann daher von den Besuchern bei einer Führung auch nicht besichtigt werden. Insgesamt stehen in der Burg Taufers 21 Räume für eine Besichtigung zur Verfügung. Aufgrund der Größe der Burg Taufers zählt diese zu den größten Burgen im gesamten Tiroler Raum.

Wer sich nur die Außenanlage mit dem Burggarten, dem Innenhof und den Bergfried ansehen möchte, kann dies auch ohne Führung tun. Die Besichtigung der Außenanlage ohne Führung ist nur in den Sommermonaten möglich.

Die Burganlage der Burg Taufers ist mit dem Auto zu erreichen. Von der Staatsstraße 621, der Hauptroute in das Tauferer Ahrntal, zweigt eine Straße ab (die Burg Taufers- Straße bzw. Via Castello di Tures), die direkt zur Burg führt. Hier befindet sich auch ein Parkplatz. Die Burg Taufers kann auch über einen Fußweg vom Dorfzentrum in etwa 15 Minuten erreicht werden. Der Fußweg führt über einen etwas steileren Weg direkt bis zur Burganlage.

  • Burg Taufers
  • Burg Taufers Ausblick
  • Burg Taufers Innen

Die Burganlage der Burg Taufers

Die Burganlage wird über eine Zugbrücke erreicht. Nach einem kurzen Stück passiert man den auf der linken – südlichen – Seite befindlichen Burggarten. Vom Burggarten bietet sich ein schöner Blick auf Sand in Taufers. Wiederum ein kleines Stück weiter erreicht man den Innenhof; hier befindet sich eine Burgschenke.

Nördlich des Innenhofs befindet sich der mächtige Bergfried. Der Bergfried ist Teil der im Norden der Burganlage befindlichen Hauptburg; diese Hauptburg ist gegen den Berg von Ahornach ausgerichtet.

Im Westen befindet sich ein weiterer Palas. Der Palas wurde unter anderem als Kornkasten genutzt.

Die gesamte Burganlage ist von einer Ringmauer umgeben. An diese Ringmauer lehnen sich Wohngebäude an, welche überwiegend im 16. Jahrhundert errichtet wurden.

Geschichtliches zur Burg Taufers

Die Anfänge der Burg Taufers reichen auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Erstmals wurde die Burg Taufers im Jahr 1224 erwähnt.

Die Herren von Taufers mit Hugo von Taufers werden erstmals im Jahr 1136 erwähnt, die ihre eigenständige Herrschaft in diesem Gebiet ausbilden konnte. Für ihren Herrschaftssitz erbauten die Herren von Taufers dann die Burg Taufers.

Noch bevor die Herren von Taufers ausgestorben sind, kam die Burg Taufers mit der hohen Gerichtsbarkeit um das Jahr 1309 an die Grafen von Tirol, die diese (mit ihren Rechtsnachfolgern) über mehrere Jahrhunderte behielten.

Ab dem Jahr 1504 wurde die Burg und das Gericht Taufers an die Herren von Fieger verpfändet. Die Bischöfe von Brixen hatten die Burg Taufers im Jahr 1456 von Herzog Sigmund von Österreich-Tirol erstanden.

Die Herzöge von Österreich – die Freiherren von Wolkenstein-Rodenegg und die Herren von Fieger (ein Tiroler Adelsgeschlecht) – bauten die Burganlage im 15. Jahrhundert bis zum Jahr 1624 weiter aus. So kamen zum Bergfried, der Wohnturm, der Palas noch Amts- und Wohnräume hinzu.

Erst im Jahr 1813 wurde die Burg Taufers privatrechtliches Eigentum.

Auf der Burg Taufers gab es die hohe Gerichtsbarkeit. Das heißt, auf der Burg Taufers wurde über die verschiedensten Streitigkeiten entschieden. Durch die hohe Gerichtsbarkeit konnte hier auch über Leben und Tod entschieden werden.

Im Jahr 1903 wurde Ludwig Lobmeyr Besitzer der Burg Taufers, die zu dieser Zeit bereits stark dem Verfall ausgesetzt war. Ludwig Lobmeyr steckte ein großes Vermögen in die Burg und restaurierte das historische Gemäuer.

Seit dem Jahr 1977 ist die Burg Taufers im Besitz des Südtiroler Burgeninstituts. Das Südtiroler Burgeninstitut unternimmt ebenfalls große Anstrengungen, um die Burg Taufers zu erhalten.

Die Geschichte von Margarethe

Für eine ganz besondere Geschichte, die mit der Burg Taufers verbunden ist, sorgte Margarethe, die Tochter des Herren von Taufers. Margarethe hatte sich unsterblich in den damaligen Burghauptmann verliebt und hat alles für eine Hochzeit vorbereitet. Während der Hochzeitszeremonie traf den Bräutigam ein giftiger Pfeil, sodass es gar nicht mehr zur Vermählung kam. Voll Traurigkeit zog sich Margarethe in ihr Zimmer, das übrigens im Rahmen einer Burgführung besichtigt werden kann, zurück. Sie hatte sämtlichen Kontakt mit der Außenwelt abgebrochen und das Zimmer sieben Jahre lang nicht mehr verlassen. Die Untröstlichkeit war so groß, dass sie schließlich aus dem Fenster sprang und sich damit das Leben nahm.

Führungen auf Burg Taufers

Auf Burg Taufers werden Führungen angeboten, die jährlich bis zu 70.000 Besucher anlocken, die sich das historische Gemäuer genauer ansehen möchten. Neben dem Zimmer, in dem sich Margarethe sieben Jahre lang eingeschlossen hat, sind unter anderem die Rüstkammer, die bekannten Pacher-Fresken, die Kapelle, das Spital und auch das Napoleon-Zimmer (obwohl in diesem Zimmer lediglich ein General Napoleons, nicht jedoch Napoleon selbst übernachtet hat) eine besondere Attraktion im Rahmen einer Führung.

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